Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters

Bild nicht mehr verfügbar.

Mercedes Sosa erhielt im Jahr 2000 bei den Latin Grammy Awards den Preis für das beste Folk Album.

Foto: REUTERS/Rose Prouser

Buenos Aires – Die weltbekannte argentinische Sängerin Mercedes Sosa ist tot. Sie starb am Sonntag im Alter von 74 Jahren in einem Krankenhaus der Hauptstadt Buenos Aires, bestätigte ihre Familie. Die Nachricht löste in Argentinien und darüber hinaus tiefe Trauer bei ihren Anhängern aus. Die "Stimme Lateinamerikas" war schon seit dem 18. September in einer Privatklinik der argentinischen Hauptstadt wegen eines Leberleidens behandelt worden, das dann auch Lunge und Nieren in Mitleidenschaft gezogen hatte.

Aufbahrung im Parlament

Zuletzt hatte sich der Zustand der Sängerin rapide verschlechtert. Sie musste künstlich beatmet werden und befand sich in einem künstlichen Koma. Am Freitag erhielt sie von einem Priester die letzte Ölung. Ihr Leichnam soll ab Sonntag im Parlament in Buenos Aires aufgebahrt werden, damit die Öffentlichkeit von ihr Abschied nehmen kann. Schon zuvor hatte sich ihre Internetseite mit tausenden elektronischen Genesungswünschen aus aller Welt gefüllt.

Sosas Sohn Fabian Matus hatte gesagt, Angehörige und Freunde beteten für seine Mutter. Sie habe aber in keinem Augenblick Schmerzen leiden müssen und stehe unter dem Einfluss starker Medikamente, versicherte er. Sie habe "ihre 74 Jahre voll ausgelebt, ein sehr erfülltes Leben gehabt, natürlich auch voller Schmerz wegen des Exils" während der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983).

Symbolfigur

Mercedes Sosa wurde seit den 1960er Jahren mit Liedern wie "Gracias a la vida", "Cancion con todos" oder "Alfonsina y el mar" weltbekannt. Mit ihren sozialkritischen Liedern ist sie auch eine der Symbolfiguren für den zivilen Widerstand gegen die früheren Militärdiktaturen Südamerikas und die Armut auf dem Subkontinent. (APA)

>>> Südamerika nimmt Abschied von "La Negra"

Argentiniens Staatschefin Cristina Kirchner ruft Staatstrauer aus

Buenos Aires – Südamerika hat sich von der am Sonntag verstorbenen argentinischen Sängerin Mercedes Sosa verabschiedet. In Buenos Aires kamen tausende Menschen in das Parlamentsgebäude, wo der Sarg der Sängerin aufgebahrt war. Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner traf sich am Sarg mit den Angehörigen der Verstorbenen. Zuvor hatte sie für Argentinien eine Staatstrauer ausgerufen. Bei allen Fußballspielen im Land wurde eine Schweigeminute abgehalten.

In Venezuela sagte Staatschef Hugo Chávez, es sei nur Sosas Körper gegangen, sie selber aber bleibe. Südamerika werde die Sängerin immer im Herzen behalten. Der bolivianische Kulturminister Pablo Groux sagte, Sosa habe immer an der Seite der Armen gestanden. Die kolumbianische Pop-Sängerin Shakira, die mit Sosa mehrere Duette aufgenommen hatte, sagte, Sosa habe "die größte Stimme und das größte Herz für die Leidenden" gehabt. Auch die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet würdigte die Sängerin.

Sosas Leichnam sollte am Montag eingeäschert werden, wie ihre Familie mitteilte. Die Asche soll in ihrer Geburtsstadt Tucumán, ihrer Wahlheimat Mendoza und in Buenos Aires verstreut werden.

Die berühmte Sängerin war am Sonntag im Alter von 74 gestorben. Sosa wurde Mitte September mit Nieren- und Lungenproblemen ins Krankenhaus eingeliefert, am Freitag hatte sich ihr Zustand verschlechtert, sie musste künstlich beatmet werden und lag zuletzt in einem künstlichen Koma.

Mercedes Sosa, in ihrer Heimat "La Negra" genannt, war eine der bekanntesten Sängerinnen Lateinamerikas. Ihre internationale Karriere startete sie Anfang der 70er Jahre; in den vergangenen vier Jahrzehnten brachte sie mehr als 40 Alben heraus, auf denen sie eine neue Stilrichtung der lateinamerikanischen Folklore-Musik prägte. Während der Militärdiktatur (1976-1983) floh sie ins europäische Exil. (APA)