Und ab auf die Salzburger Seite: Mit schwerem Gerät wird der Salzach der Weg in eine neues Flussbett gebahnt.

 

Foto: LPB / Neumayr

Salzburg - Der bayerisch-österreichische Grenzfluss Salzach ist im Norden der Landeshauptstadt Salzburg zwischen den Flachgauer Gemeinden Nußdorf am Haunsberg und Oberndorf für die kommenden fünf Monate ein rein österreichischer Fluss. Die bayerische Hälfte wurde Ende dieser Woche trockengelegt. Der temporäre Staatsbürgerschaftswechsel des Flusses - die vorangegangenen fünf Monate war die Salzburger Seite trocken - ist notwendig, um die für die Sanierung der Salzach notwendigen Baumaßnahmen im wasserlosen Flussbett durchführen zu können.

Der Bauabschnitt Nußdorf-Oberndorf, mit einem Investitionsvolumen von etwa neun Millionen Euro, ist ein kleiner Teil der auf zirka drei Jahrzehnte angelegten Gesamtsanierung der Salzach von der Stadt Salzburg bis zur Mündung in den Inn. Kosten für die 63 Kilometer: Etwa 300 Millionen Euro.

Im aktuellen Sanierungsabschnitt wird eine "aufgelöste Flussrampe" in das Flussbett eingebaut. Diese künstliche - für Fische und kleine Boote aber passierbare - Schwelle bremst die Fließgeschwindigkeit des Flusses und verhindern so eine weitere Eintiefung. Damit soll die Gefahr gebannt werden, dass bei Hochwasser die Uferböschungen einbrechen und weite Landstriche überflutet werden. Dazu kommt, dass der Wasserspiegel steigt und die umliegende Aulandschaft wieder befeuchtet wird. (neu, DER STANDARD Printausgabe, 3./4.10.2009)