Bild nicht mehr verfügbar.

Niessl (hier im Bild mit seinem Vize Franz Steindl, re.) stützt Faymann.

Foto: APA

Eisenstadt - Es mag merkwürdig klingen, aber wenn Hans Niessl über die Sorgen spricht, die er sich wegen seiner SPÖ macht, erweckt er den Eindruck von Selbstgewissheit, als sähe er sich durch die Wahlergebnisse irgendwie bestätigt. Beinahe forsch beschreibt der Landeshauptmann den "burgenländischen Weg" , der "nicht erst seit meiner Zeit immer ein bisschen anders war" .

"Rechts" will er diesen Weg nicht genannt wissen, sondern "das Ohr bei den Leuten haben" . Und in das hinein wird geflüstert - "rein gefühlsmäßig, ohne Umfragen zu haben" - , dass "das Thema Sicherheit zurzeit das wichtigste ist" . Und deshalb:Verlängerung des Assistenzeinsatzes, mehr Polizei und jetzt, ganz neu: "Nachbarschaftshilfe Sicherheit" , denn: "Nachbarschaftshilfe funktioniert im Sozialbereich, im kirchlichen Bereich, im Sportbereich. Warum soll das bei der Sicherheit nicht funktionieren?"

Niessls Selbstgewissheit schließt Werner Faymann mit ein. Immerhin "haben wir diesen kritischen Pro-Europa-Kurs schon seit 2000 vertreten" . Und wenn der Eindruck nicht täuscht, wird der "burgenländische Weg" bundesweit auch an jener Abzweigung eingeschlagen, über die Hans Niessl erst auf Nachfrage reden möchte, die Ausländerfrage. "Wir sagen: Jene, die da arbeiten, die Sprache lernen, die Kinder da in die Schule gehen, Asylanten, die zu Recht hier sind - die sind zu integrieren, und da muss man sich auch anstrengen. Aber kein Verständnis für jene, die straffällig werden, die zu Unrecht da sind."

An Faymann herummäkeln will Hans Niessl nicht. Heuer jedenfalls noch nicht. 2010 steht die Loyalität aber auf dem Prüfstand. Da wählt das Burgenland, Niessls SPÖ hat eine denkbar ungünstige Ausgangsposition: ein Rekordergebniss und die Absolute aus 2005. (Wolfgang Weisgram, DER STANDARD, Printausgabe, 3./4.10.2009)