Wien - Am Freitag, 9.00 Uhr, ging die Causa Buwog in die nächste Runde. Die Staatsanwaltschaft rückte zu Hausdurchsuchungen aus, Büros und Privathäuser bzw. Wohnungen von Walter Meischberger und Peter Hochegger wurden gefilzt, zudem deren Lobbying-Agentur Valora und das Büro des Wiener Notars Bieber Brix & Partner. Dort waren die Originalverträge zwischen Immofinanz und Valora verwahrt gewesen; dem Vernehmen nach konnten sie behoben werden, wenn beide Vertragspartner gleichzeitig auftauchten. Bei Ex-Minister Karl-Heinz Grasser (an der Valora später beteiligt) waren die Fahnder nicht, wie die Justiz bestätigte. Die von den Grasser-Freunden Meischberger und Hochegger beratene Immofinanz hat 2004 den Zuschlag für die Bundeswohnungen bekommen, weil sie in der letzten Runde zum Bestbieter geworden war.

Meischberger erlebte die Hausdurchsuchung aus 669 Kilometern sicherer Entfernung. Er war in Vaduz in Liechtenstein. Auf ein dort befindliches Konto nämlich hat er seine 80 Prozent des Immofinanz-Honorars (fast acht Mio. Euro) umgeleitet. In Vaduz sichtete der Ex-FPÖ-Mandatar mit seinem Anwalt die Konten, um die Unterlagen danach geordnet den Behörden zu übergeben, wie der Standard erfuhr. (gra, DER STANDARD, Printausgabe, 3./4.10.2009)