Foto: NÖ Tourismus
Grafik: DER STANDARD

Der Jauerling, der knapp über die 900-Meter-Marke reicht, ist die höchste Erhebung an der rund 2800 Kilometer langen Donau, weshalb findige Fremdenverkehrsexperten für den Berg die Bezeichnung "Dach der Donau" erfunden haben. Und damit die Wanderer dieses Dach mehr als bisher zu schätzen lernen, hat man das Gebiet mit einem ganzen Netz von neuen Rundwanderwegen überzogen, sodass man aus allen Himmelsrichtungen auf den Donau-Riesen steigen kann.

Das zahlt sich sicherlich aus, denn von der Aussichtswarte auf dem Burgstock - einem der drei Gipfel - hat man eine prachtvolle Sicht von den Kleinen Karpaten über den Kalkalpenzug mit Schneeberg, Ötscher, Dürrenstein, dem Toten Gebirge bis zum Watzmann. Dazu schweift der Blick natürlich über einen erheblichen Teil des Waldviertels und über Abschnitte des zweitgrößten europä-ischen Stromes.

Besonders beeindruckend ist die Aussicht vom Hans-Pichler-Naturparkhaus auf Spitz und Umgebung. Dafür mussten sogar ein paar Bäume geopfert werden. Der Jauerling - dessen Name sich aus dem Slawischen ableitet und Ahornberg bedeutet - ist einen Besuch wert, das Gipfelkreuz steht nicht auf dem höchsten Punkt, der zur Gänze bewaldet ist.

Es gibt auch eine entsprechende Wanderkarte, in der alle neuen Routen eingezeichnet sind, nicht aber die alten markierten Wege, sodass sie mit der Bundesamtskarte oder mit den Freytag-&-Berndt-Karten nur teilweise übereinstimmt. Trotzdem: Orientierungsprobleme braucht niemand zu befürchten, denn die Beschilderungen sind ausreichend. Aufpassen muss man allerdings schon.

Die von Maria Laach ausgehende Runde ist genussreich, aber wenig anstrengend, denn man beginnt in fast 600 Meter Höhe, zudem fehlen auf der ganzen Strecke steile Abschnitte.

Die Wallfahrtskirche mit einem herrlichen Flügelaltar ist sehenswert, die Pilger beten vor einem Bild, auf dem Maria sechs Finger hat. Das ist sicher kein Irrtum des unbekannten Malers, dieser wollte durch die Anomalität auf die besondere Bedeutung der Gottesmutter hinweisen.

Die Route: Vom Ortszentrum Maria Laach folgt man den gelben Wegweisern, der Weg Nummer 26 führt in Kehren zur Höhe, später zweigt man nach links auf die Route 3 - ein Tut-Gut-Wanderweg - und schwenkt noch vor dem Nonnersdorfer Kreuz nach rechts auf den Weg 73, der sich später mit dem Weg 26 wieder vereinigt.

Man erreicht das Gipfelplateau und den Aussichtsturm. Gehzeit zwei bis 2¼ Stunden. Nicht einmal eine halbe Stunde braucht man dann bis zum Hans-Pichler-Naturparkhaus.

Dann zurück zum Aussichtsturm, dort wählt man die blaue Markierung - teilweise auch Nummer 25 -, die im gemütlichen Bergab nach Zeißing und zum Ausgangspunkt Maria Laach führt. Gehzeit ab Pichlerhaus 1¾ Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Album/Printausgabe, 3.10.2009)