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Mit einer Online-Petition machen sich die Grünen für die Feldhamster in Wien stark.

Foto: dpa/Rolf Haid

Wien - Für die Hamster in der Bundeshauptstadt haben sich am Freitag Wiens Grüne gemeinsam mit Schauspieler Erwin Steinhauer stark gemacht. Da die Nagetiere von Bauprojekten bedroht werden, startet die Ökopartei die Onlinepetition "Rettet den Feldhamster". Gefordert wird eine allgemeine Bestandserhebung der Wiener Hamsterpopulation, da die letzte aus dem Jahr 2002 stamme.

Damals seien zahlreiche Feldhamster- und Zieselvorkommen in Favoriten, Simmering und Liesing registriert worden. Da sich der Lebensraum der Feldhamster auch für Ziesel - ein Erdhörnchen - eigne, schlage man zwei Fliegen mit einer Klappe, wenn man diese schütze, da auch der Zieselbestand in Wien seit 1970 um 60 Prozent zurückgegangen seien, so die grüne Gemeinderätin Claudia Smolik.

Die Lebensräume der Nager dürften deshalb nicht verbaut werden. Bei etwaigen Bauflächen müsse zunächst eine Umweltprüfung eingeleitet werden, bevor diese allenfalls umgewidmet würden. Aktuell betreffe dies den Eisring Süd und das ÖBB-Areal an der Kundratstraße, aber auch die Grünflächen im geplanten Stadterweiterungsgebiet Rothneusiedl weisen laut Grünen eine virile Hamsterpopulation auf. Laut einer aktuellen Erhebung der Universität Wien fänden sich beim Eisring Süd rund elf Hamster pro Hektar, am Areal Kundratstraße sechs.

Damit der Wiener Hamsterbestand stabilisiert werden könne, sollten Ackerraine, unbefestigte Feldwege und Brachen nicht nur erhalten, sondern auch neu geschaffen werden, forderte Smolik. Das tiefe Pflügen solle in Hamstergebieten eingeschränkt und auf manchen Äckern ein Streifen unabgeerntet bleiben, um die Nager mit ausreichend Futter zu versorgen. Von dieser Maßnahme könnten dann auch andere bedrohte Arten wie der Wachtelkönig profitieren. (APA)