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Ben Ali will weiterregieren

Foto: AP/Dridi

Tunis - Zur Präsidentschaftswahl in Tunesien am 25. Oktober treten neben Amtsinhaber Zine El Abidine Ben Ali drei weitere Männer an. Die endgültige Kandidatenliste ist am Donnerstag veröffentlicht worden. Als echter Oppositionskandidat gilt allerdings nur Ahmed Ibrahim (63) von der Bewegung Ettajdid (Erneuerung). Die beiden anderen Bewerber - Mohamed Bouchiha (61) und Ahmed Inoubli (51) - werden als Regime-nah betrachtet. Sie treten für die Partei der Volkseinheit (PUP) beziehungsweise für die Union Democratique Unioniste an.

Der seit 1987 amtierende, autoritäre Herrscher Ben Ali kandidiert bei der Präsidentschaftswahl für eine fünfte Amtszeit. Der 73-Jährige führt die alles beherrschende Partei RCD (Konstitutionelle Demokratische Sammlung) an. Ursprüngliche weitere Bewerber wie Ben Jaafar von der sozialistischen FDTL wurden nicht zugelassen. Das tunesische Parlament hatte vor der Wahl noch ein Gesetz verabschiedet, nach dem jeder Kandidat zwei Jahre Chef einer Partei gewesen sein muss. Jaafar war erst im Mai 2009 dazu gewählt worden.

Mangel an "Freiheit, Integrität und Transparenz"

Der wichtigste Oppositionsführer Ahmed Nejib Chebbi (64) hatte seine Kandidatur im August unter Protest gegen die Wahlumstände zurückgezogen. Der Wahl fehle "ein Mindestmaß an Freiheit, Integrität und Transparenz", sagte der Chef der Demokratischen Fortschrittspartei (PDP) damals.

Ben Ali hat sich bisher immer mit Wahlergebnissen nahe der 100 Prozent im Amt bestätigen lassen. Ihm wurde wiederholt Wahlfälschung vorgeworfen. (APA)