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Die Choreografin Trisha Brown.

Foto: AP

Wien - Mit Merce Cunninghams Ableben ist der sogenannte Modern Dance zu Ende gegangen. Ab nun zählen die amerikanischen Postmodernen zu den großen Alten des zeitgenössischen Tanzes: Yvonne Rainer, Steve Paxton, Lucinda Childs, Trisha Brown.

Geboren 1936 an der Westküste der USA, übersiedelte Brown Anfang der 1960er-Jahre nach New York und gründete mit einer Gruppe von Tänzern, die das Primat der Virtuosität im Tanz anzweifelten, das Avantgarde-Ensemble Judson Dance Theater. 1970 schließlich gründete sie ihre eigene, die Trisha Brown Company.

Brown und auch Lucinda Childs verließen die Pfade des permanenten Experiments und entwickelten eine marktkonforme Ästhetik, die es Brown ermöglichte, ihre Company über die Runden zu bringen. Rainer wandte sich dem feministischen Film zu, Steve Paxton blieb bei der Kontaktimprovisation, die er erfunden hatte.

Trisha Brown war bereits mehrmals in Wien zu sehen: Impulstanz etwa präsentierte sie und Paxton 1994 als Duo. Und tanz2000.at, das gemeinsame Festival von Impuls und den Wiener Festwochen, zeigte in den Sofiensälen drei Arbeiten von Trisha Brown, Glacial Decoy von 1979 sowie zwei Stücke aus den 1990er-Jahren.

Schön bekömmliche Werke in dekorativer Kostümierung, denen anzusehen war, dass die Choreografin eine strikte ästhetische Linie im Tanz verfolgt. 2007 war sie auf der Documenta 12 in Kassel vertreten, mit Performances und einem installativen choreografischen Objekt. Und im gleichen Jahr im Tanzquartier Wien mit einer Reihe wunderbarer minimalistischer Arbeiten zu Gast. Großartig sind auch die improvisational drawings der Choreografin, die es durchaus verdienen würden, auch einmal in Wien gezeigt zu werden.

Nun präsentiert das Tanzquartier zusammen mit Impulstanz in der Halle E des Museumsquartiers Browns Hommage an den Wegbereiter der Pop-Art, Robert Rauschenberg. A Selection of Rauschenberg Collections schließt an das Programm von tanz2000.at an. Ein perfekt getanzter Eyecatcher (2. und 3. 10., 20.30 Uhr) für das TQW-Re-Opening. (ploe, DER STANDARD/Printausgabe 2.10.2009)