"Juchu, ich lebe!": Guido Gluschitsch - facebook.com/guido.gluschitsch - bloggt über seine Erfahrungen mit Facebook.

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Der Letzte war gestern Christian Jahl, der Leiter der Hauptbücherei, der sich darüber wunderte, dass ich "anscheinend noch nicht auf Facebook" bin - wo doch schon die Büchereien Wien 467 Fans haben.

Facebook ist inzwischen so bekannt, dass es sich selbst, auf der eigenen Startseite, nur oberflächlich erklärt: "Facebook ermöglicht es dir, mit den Menschen in deinem Leben in Verbindung zu treten und Inhalte mit diesen zu teilen." Diese Aufgabe erfüllte, als ich 12 Jahre alt war, mein Fahrrad, etwas später mein Mobiltelefon und natürlich, wenn ich nicht zu faul war, die Post. Facebook aber kann man nicht treten, anrufen noch in ein Kuvert stecken. Was ich Facebook auch nicht kann, ist es weiter zu ignorieren.

"Facebook ist eine Website zur Bildung und Unterhaltung sozialer Netzwerke", fasst Wikipedia kurz zusammen. Und dann stolpert man auch schon über Marc Zuckerberg, den Gründer der Plattform und größten Anteilseigner. Facebook wurde 2004 von Zuckerberg für seine Studienkollegen auf der Harvard University entwickelt und wuchs inzwischen, nach eigenen Angaben, auf über 300 Millionen Nutzer weltweit.

Seit heute bin ich einer von ihnen. Nie wieder muss ich mich diesen Blicken aussetzen, wenn jemand erfährt, dass ich nicht auf Facebook bin, die sagen: "Oh, was bist du denn für ein Hascherl? Traust du dir nicht zu, mit einem großem sozialen Netzwerk fertig zu werden?"

Bemerkenswert war auch die Frage: "Hast du Angst davor, wenn du dich registrierst, dass jemand etwas Privates über dich herausfinden könnte, vielleicht sogar etwas, das dir peinlich ist?" Die Angst ist unbegründet, denn: Wer heute bei Google meinen Namen "Guido Gluschitsch" eingibt, findet in 0,56 Sekunden ungefähr 19.900 Einträge: Da sind sogar Sachen dabei, die bei sensiblen Menschen locker zum Fremdschämen herhalten können. Und Social Networks sind mir sowieso nicht fremd: XING und Twitter klicke ich öfter an, als meine eigene Hompage.

Damit ich es jetzt, wie eine Katze, auf sieben Leben bringe, belasse ich es aber nicht bei Facebook, XING, Twitter, gluschitsch.com, meinem realen Leben und jenem meines Alter-Egos "glu", sondern blogge jetzt auch hier ein Monat lang darüber, was mir auf Facebook passiert. Gleich morgen etwa, über die Qual der Profilfoto-Wahl. (Guido Gluschitsch)