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Foto: APA/Herbert Pfarrhofer

Wien - Im Wiener Gemeinderat gab es eine heftige  Diskussion zur Idee der Nachtfahrten. Während die ÖVP und die Grünen sich voll hinter die Idee der Nachtfahrten stellten, hält die FPÖ zumindest eine Verlängerung bis 2.00 Uhr für erstrebenswert. Die SPÖ-Mandatare wehrten sich mit aller Vehemenz gegen den Vorschlag. Für die SPÖ hat sich das Wiener Nacht-Bussystem bewährt.

ÖVP: Finanzierung ist kein Problem

Die Verlängerung des U-Bahn-Betriebes auf die derzeitige Pause von rund vier Stunden sei für die Stadt ohne Probleme zu bezahlen, rechnete ÖVP-Verkehrssprecher Wolfgang Gerstl vor. "Die U-Bahn rund um die Uhr würde die Stadt eine Million Euro kosten", so Gerstl . Schließlich würden sich die Betriebszeit lediglich um 2,9 Prozent erhöhen. Das derzeitige Night-Line-Bussystem koste hingegen sieben Mio. Euro. Wobei hier bei Einrichtung der Nacht-U-Bahn teilweise eingespart werden könne.

Grüne: Längere Fahrzeiten wären gute Investition

Ebenfalls klar für eine Verlängerung sprachen sich die Grünen in Form ihres Verkehrssprechers Christoph Chorherr aus: "Verlängern wir die U-Bahn so rasch wie möglich." Er gehe von Mehrkosten in Höhe von 2,5 Mio. Euro im Jahr aus - was gut investiertes Geld sei. Und wenn er sich die Geldverschwendung im Umfeld der Wiener SPÖ ansehe, so etwa die Mehrkosten für das Flughafenterminal Skylink, müsse man sagen: "Da können wir 153 Jahre lang die U-Bahn in der Nacht fahren lassen."

FPÖ für Betrieb bis 2.00 Uhr - Für Ausbau von Sammeltaxisystem

Auch die FPÖ konnte sich zumindest mit einer teilweisen Verlängerung anfreunden. "Einen partiellen U-Bahn-Betrieb bis 2.00 Uhr - das macht Sinn", beschied Gemeinderat Herbert Madejski. Allerdings gebe es beim Verkehr in der Nacht noch viele andere Probleme: So habe die S-Bahn keine optimale Linienführung und Busse an den Stadtrand würden fehlen. Deshalb müsse zugleich das Nachtbus- und Anrufsammeltaxisystem ausgebaut werden.

SPÖ dagegen: Wiener Bussystem hat sich bewährt

SPÖ-Vertreter Karlheinz Hora echauffierte sich hingegen lauthals über die Vorschläge der Opposition, das er als "Sommerlochthema" geißelte. "Man kann eine U-Bahn zwar dann führen, wenn es notwendig ist, aber ich glaube, dass sich das Wiener Bussystem sehr bewährt hat", so Hora. Überdies lägen die Kosten höher als von der Opposition behauptet: "In diesem Sinne weiß ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind." (APA)