Peter Steins "Faust"-Inszenierung und Hubsi Kramers "Hamlet" waren nur einige der kulturellen Aktivitäten, mit denen das einstige Kabelwerk in Wien-Meidling auf dem Weg zu einem neuen Stadtteil Aufmerksamkeit erregte. Nachdem die vielfach bespielten Fabrikshallen Wohnungen weichen mussten, hat nun auch die Kultur einen Fixplatz in der Oswaldgasse: das "Palais Kabelwerk", das sein Programm am 1. Oktober im Zeichen Darstellender und Bildender Kunst startet.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

"Kunst Tür an Tür": Möglichst "niederschwellig, offen und bevölkerungsnah" will das Palais Kabelwerk seine Aktivitäten laut Kurt Sedlak, gemeinsam mit Erich Sperger Standortbetreiber, präsentieren. So umfasst der mehrstöckige Bau auch eine Terrasse mit Buffett und Besucher-Lounge.

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Zum Auftakt veranstalten die wiener wortstaetten ihr Festival "Roter Oktober" im Palais Kabelwerk. In einem der insgesamt zwei, separat bespielbaren Veranstaltungssäle laufen bereits die Vorbereitungen für "Mein Wien", vier dramatische Episoden von vier AutorInnen, die einen kaleidoskopischen Blick auf die Bundeshauptstadt werfen.

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Mit "@work im Kabelwerk" ist die Bildende Kunst vertreten: Die von dem Künsterlinnenkollektiv TISI Martina "TINEDA" Eder und Silvia "SIKO" Konrad installierten Silhouetten, die die Besucher derzeit begrüßen, gehen auf Figuren im Amtshaus Meidling zurück, die die verschiedenen Zünfte verkörpern.

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Kunst im Dialog mit den Bewohnern ist das erklärte Ziel der Kabelwerk-Betreiber. Ganz im Sinne der Niederschwelligkeit können ProjektbewerberInnen ihre Ideen jeden Mittwoch um 11 Uhr - ohne Anmeldung - vorstellen und dabei auch gleich die Räumlichkeiten des Palais Kabelwerk besichtigen.

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Großer Wert wurde auf Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung gelegt: So sind nicht nur alle Etagen problemlos über einen Aufzug erreichbar und mit Rollstuhl befahrbar, im Backstage-Bereich gibt es auch eine behindertengerechte Künstlergarderobe.

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Wohnen im Himmel der Kunst: Im obersten Stockwerk wurden drei "artist in residence"-Wohnungen für einen internationalen Künstleraustausch eingerichtet.

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"Aus einem kulturellen Experiment ist ein dauerhaftes Stadtlabor für innovative Kunst und Kultur geworden", so Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (2.v.l.), gemeinsam im Bild mit Erich Sperger und Kurt Sedlak von der IG Kabelwerk und den Künstlerinnen Martina Eder und Silvia Konrad.

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Einen offenen Zugang für unterschiedlichste Formate, Initiativen und Projektwerber, von internationalen Kooperationen über regionale Festivals bis zu Anraineraktivitäten soll das Palais Kabelwerk bieten.

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"Symbolisiert wird diese Offenheit auch durch die Freitreppe", die die Besucher empfängt, so Sedlak. Man dürfe den "Begriff der Kultur nicht so eng sehen", es gehe um einen offenen Diskurs.

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"Die Atmosphäre, die uns von den Anrainern entgegen kommt, ist sehr freundlich", erklärt Sedlak. Rund 950 Wohneinheiten mit 3.500 Bewohnern gibt es in dem neuen Stadtteil.

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Ein Drittel der Kabelwerk-Bewohner sind laut Sedlak Heranwachsende. Regelmäßiges Programm soll es daher auch für Kinder geben.

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Bei den Veranstaltungssälen handelt es sich um flexibel gestaltbare, gleichzeitig bespielbare Einrichtungen mit einem Fassungsvermögen von bis zu 600 Besuchern bei unbestuhlter Benutzung bzw. 360 Besuchern bei Bestuhlung.

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Zusätzlich genutzt werden können auch zwei Erdgeschoßzonen.

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Die Errichtung des Nebaus wurde von der Stadt Wien mit 3,4 Millionen Euro gefördert, für den laufenden Betrieb bis 2013 werden weitere 1,6 Millionen Euro bereit gestellt. (glicka, derStandard.at, 23. September 2009)

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