Eine Woche noch bis zur deutschen Bundestagswahl - aber Spannung will so richtig keine aufkommen. Klar, dafür gibt es eine Reihe von
Gründen: Weder die Amtsinhaberin Angela Merkel noch SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier sind besonders polarisierend, und begeistern kann man sich weder für die eine noch für den anderen. Aber der Hauptgrund ist: Wie immer die Wahl ausgeht, schon vorher ist klar: Merkel bleibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Kanzlerin. Das nimmt dem Wahlkampf den Thrill.
Offen ist nur: Wird es für Merkel zu ihrer Lieblingskoaliton mit der marktradikalen FDP Guido Westerwelles reichen, oder muss sie wieder in eine Große Koaliton mit der SPD? Den Sozialdemokraten dagegen droht eine historische Wahlschlappe. Ihr bisher schlechtestes Wahlergebnis der Nachkriegsgeschichte - 28,8 Prozent - wirkt diesmal beinahe wie eine schier unerreichbare Traummarke. Eine Prognose ist deshalb keineswegs gewagt: Die SPD wird sich wohl ab kommenden Montag um ein neues Führungspersonal umsehen müssen.