Peking - Chinas Kommunisten wollen "entschieden gegen separatistische Aktivitäten" von ethnischen Minderheiten vorgehen. Zum Abschluss einer viertägigen Sitzung des Zentralkomitees am Freitag in Peking hieß es in einem Kommunique, die Partei wolle eine "massive, gründliche und andauernde Erziehungskampagne über ethnische Einheit starten", wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Die Erklärung folgte auf die blutigen Unruhen in der nordwestchinesischen Region Xinjiang, wo seit Juli mehr als 200 Menschen bei Zusammenstößen zwischen Angehörigen der muslimischen Minderheit der Uiguren und Chinesen ums Leben gekommen waren. Die kommunistische Führung sieht separatistische Kräfte hinter den Protesten der Uiguren und deren Bemühungen um mehr Selbstbestimmung.

Wie die Tibeter fühlen sich die turkstämmigen Uiguren von den Chinesen kulturell, wirtschaftlich und politisch benachteiligt und unterdrückt. Chinas Kommunisten hatten sich die Region, in der einst kurzzeitig ein unabhängiges Ostturkestan existiert hatte, nach der Gründung der Volksrepublik 1949 einverleibt.

In Tibet läuft schon seit Jahren eine "patriotische Erziehungskampagne", um vor allem die buddhistischen Mönche in den Klöstern auf Pekings Linie zu bringen. Der ideologische Unterricht wurde nach den Unruhen in Lhasa und anderen tibetischen Städten im Frühjahr 2008 wieder verschärft. (APA)