Herr Chief C. schreibt mir: "Sehr geehrter Herr Winder! Als aufmerksamer und regelmäßiger Leser Ihrer Kolumne geht man ja doch etwas sprachsensibilisierter als der durchschnittliche Kleinformatleser durch diese Welt, mit dem zwangsläufigen Ergebnis, dass einem solcherart sinnesgeschärft so mancher Fug und Unfug auffällt.

So geschehen letzten Samstag, als der Verfasser dieser Zeilen einen Besuch im örtlichen Baumarkt wagte und in der Haushaltsabteilung einen Wäscheständer fand, dessen außerordentliche ,Hängeleistung' angepriesen wurde. Nun ist , Hängeleistung' grober Unsinn, da ja Leistung definiert wird als Energie pro Zeit – und beim stillen Vor-sich-hin-Hängen der Wäsche zum Behufe des Trocknens wird ganz sicher keine Energie verrichtet.

Davon abgesehen ist die ,Hängeleistung' aber ein hübscher Begriff, da man rasch darauf kommt, eigenes Herumhängen als Leistung zu definieren, etwa; ,Nach dem Fest war ich zu außerordentlicher Hängeleistung fähig', auch ein zwischenmenschlicher Kontext ist vorstellbar; ,trotz Susis intensiver Bemühungen war Hans an diesem Abend nur mehr zur Hängeleistungen zu bewegen'."

Ich danke für die schöne Wortspende und hoffe, dass alle leistungsbewussten Leser ein paar gepflegte Assoziationen zu diesem Thema heraushängen lassen werden.