Wien - Nachdem Vorwürfen einer deutsche Zeitung, dass es bei der Buchhaltung des Life-Balls nicht immer korrekt zugehe unterzog sich der Verein umgehend einer Sonderprüfung. "Nach eingehender Prüfung konnten wir eine ordnungsgemäße Finanzgebarung feststellen", so der Wirtschaftsprüfer Andreas Röthlin am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. Zudem wurde dem Life Ball das Spendengütesiegel verliehen.

Vorwürfe

Nach dem Life Ball 2009 waren in einer deutschen Zeitung Gerüchte aufgetaucht, die das ordnungsgemäße Finanzgebaren des Vereins "Aids Life", der den Life Ball ausrichtet, infrage stellten. So seien mehrere hunderttausend Euro verschwunden und großzügige Privatflüge von Supermodel Naomi Campbell aus der Vereinskasse gesponsert worden. Zudem würde sich Organisator Gery Keszler privat an dem Verein bereichern.

Sonderprüfung

"Um diese Vorwürfe zu entkräften, haben wir uns einer Sonderprüfung unterzogen", so Keszler. Dazu durchleuchtete die unabhängige Wirtschaftsprüfungskanzlei Kanzlei Hübner & Hübner in den vergangenen Monaten die gesamte Buchhaltung von 1994 bis 2008 und kam zu einem eindeutigen Ergebnis zugunsten des Life Balls. "Vorwürfe über vermeintliche Differenzbeträge konnten entkräftet werden und eine lückenlose Zurückverfolgung sämtlicher Zuwendungen und Abgänge hergestellt werden", so Röthlin.

Auch Gery Keszler wurde von den Prüfern rein gewaschen. Neben einem monatlichen Gehalt von 2.600 Euro netto gebe es keinerlei weiteren Zuwendungen des Vereins Aids Life an den Obmann. Zudem betonte Röthlin, dass "'Aids Life' im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen sehr wirtschaftlich arbeitet, vor allem auch was Spesen betrifft". Um die Seriosität mit dem Umgang von Spendergeldern zu unterstreichen, wurde "Aids Life" am Mittwoch von Klaus Hübner, Präsident der Kammer der Wirtschaftstreuhänder, das Spendengütesiegel verliehen.

Keine rechtlichen Schritte gegen Zeitung

Rechtliche Schritte gegen die deutsche Zeitung will Keszler trotz der Prüfung nicht unternehmen. "Ich sehe das positiv, wenn es den Artikel nicht gegeben hätte, hätte der Life Ball nicht zeigen können, wie korrekt er arbeitet", sagte der Organisator. Nun könne er sich aber wieder voll auf den kommenden Life Ball konzentrieren, der die Welt-Aids-Konferenz 2010 in Wien eröffnen wird. "Das wird riesig", freute sich Keszler. (APA)