Alpbach - Die Industriellenvereinigung (IV) nimmt angesichts der um 30 Prozent gestiegenen Arbeitslosigkeit einen neuerlichen Anlauf zur Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten. Damit könnten Arbeitsplätze entstehen, sagte IV-Präsident Veit Sorger am Dienstag in Alpbach. In Zeiten der Wirtschaftskrise müsse man jede Möglichkeit aufgreifen, alte Gesetze zu entrümpeln.

Um einen Konflikt mit "Kirchgängern und Wirtshausbesuchern am Sonntagvormittag" zu vermeiden, will Sorger nur von "Sonntag 14:00 bis Samstag 24:00" eine Öffnung ermöglichen. Für Sorger wären liberalere Öffnungszeiten auch ein "Symbol der Liberalisierung". Klar sei, dass die längeren Öffnungszeiten nur auf freiwilliger Basis kommen sollen. Aber es sollte sich jeder selber aussuchen können, wann er aufsperrt. Auch IV-Generalsekretär Markus Beyrer will "gewisse Bremsen lösen" und "jede Möglichkeit nutzen, um Tabus anzugehen".

Andere Reformen

In wirtschaftlich schlechten Zeiten sollte man auch andere Reformen angehen, etwa die schlankere Verwaltung. Denn auch wenn es gewisse positive Nachrichten von der Wirtschaftsentwicklung gebe, sei es für eine Entwarnung noch zu früh, sagte Sorger. Die Situation am Arbeitsmarkt bleibe äußerst angespannt. Man dürfe auch nicht übersehen, dass alle Konjunkturpakete irgendwann zurückgezahlt werden müssen. Und die Rückführung bedeute konjunkturelle Eingriffe.

Budgetsanierung habe es in Österreich zwar schon einige Male gegeben, aber diesmal gehe es um eine "viel größere Dimension" als in den früheren Fällen, sagte Beyrer. Und damals habe es externe Erleichterungen gegeben, etwa die Einführung des Euro. (APA)