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Wesley Sneijder spielte von Beginn an

Foto: Reuters/Sposito

Mailand - Bari und Bologna trennten sich am Samstag in der zweiten Runde der Seria A mit 0:0. Im wesentlich interessanteren Spitzenspiel zwischen dem AC Milan und Inter Mailand gab es dafür jedoch vier Tore zu sehen. Alle Treffer gingen auf das Konto der Gäste in Blau, bei denen auch der holländische Neuzugang von Real Madrid, Wesley Sneijder, zum Einsatz kam. Österreichs teuerste Legionär Marko Arnautovic ist nach wie vor verletzungsbedingt nicht einsatzfähig.

Drei mal klingelte es schon in der ersten Halbzeit im Tor der Rossoneri.

Thiago Motta eröffnete die Torflut in der 28. Minute, Diego Milito setzte nur sieben Minuten später per Elfmeter fort. Milan-Kapitän Gennaro Gattuso hatte Eto'o gefoult und sah dafür die gelbe Karte. Nur wenig später (39')  holte er sich mit einem unschönen Foul die zweite ab und wurde ausgeschlossen. Clarence Seedorf wäre bereits zum Austausch an der Seitenlinie gestanden. "In solchen Situationen muss sich Gattuso im Griff haben", schimpfte
Milan-Coach Leonardo, dessen Team in Unterzahl völlig einbrach. In der ersten halben Stunde hatte der AC die Partie noch offen gestaltet. "Nach dem ersten Tor hat sich das Spiel aber gedreht", sagte Leonardo.

Maicon erhöhte noch kurz vor dem Pausenpfiff auf 3:0. In der 66. Minute finalisierte Dejan Stankovic das Ergebnis - das schlimmste Debakel für Milan gegen den Stadtrivalen seit 99 Jahren.

"Inter klatscht Milan an die Wand!", titelte "Tuttosport" am Sonntag. "Und dabei sind wir erst halb so gut wie in der vergangenen Saison", sagte Inter-Coach Mourinho. Sneijder spielte sich gleich bei seinem ersten Auftritt im Inter-Dress in der
Vordergrund. "Er passt perfekt zu uns", war Mourinho mit dem erst
einen Tag zuvor verpflichteten Niederländer zufrieden.

"Fantastisch!", jubelte Inter-Präsident Massimo Moratti, während der entsetzte Milan-Boss Silvio Berlusconi seiner schockierten Truppe noch im San-Siro-Stadion einhämmerte: "Verliert jetzt nicht den Mut!" Nach dem hervorragenden 2:1-Saisonstart in Siena hatte niemand einen derartigen Absturz erwartet. "Jetzt müssen wir schnellstens zeigen, wer Milan wirklich ist", appellierte Leonardo an die Ehre seiner Spieler, die von den Inter-Fans
verspottet und von den eigenen Tifosi ausgepfiffen wurden. (tsc/red)