Rotterdam - Mit Max Schirnhofer ist am Samstag auch Österreichs fünfter Judoka bei der Weltmeisterschaft in Rotterdam vorzeitig ausgeschieden. Der Salzburger unterlag in der Klasse bis 90 kg Ghanam al Dikan aus Kuwait nach 1:38 Minuten mit Ippon. Damit beendete das ÖJV-Team die Titelkämpfe mit einem Vorrundensieg von Sabrina Filzmoser und fünf Niederlagen. Erstmals seit der WM 2003 in Osaka gab es bei einem Großereignis keine Medaille für Österreich.

"Man kann jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen. Wir werden schon in einer Besprechung mit den Trainern am Mittwoch in Wien dieses schlechte Abschneiden analysieren und müssen den Weg in Richtung London 2012 korrigieren", meinte ÖJV-Präsident Hans-Paul Kutschera. Besonders zu denken gebe, dass vier der fünf Vorrunden-Niederlagen durch Ippon passiert seien. "Dieser Faden kann und darf sich nicht durch die ganze Mannschaft ziehen."

Der für den Leistungssport zuständige Vizepräsident Manfred Hausberger erklärte hingegen, dass bei der WM auch bedingt durch das neue Wettkampfsystem alles gegen die rot-weiß-roten Judoka gelaufen sei: "Früher wären sowohl Ludwig Paischer als auch Sabrina Filzmoser in die Hoffnungsrunde gekommen. Aber es ist müßig, darüber zu reden." In der Vorbereitung auf das Großereignis sei nichts falsch gemacht worden.

Hausberger stellte weder das System noch die Trainer infrage. "Ich bin sicher, dass das nur ein Ausrutscher war und wir bald wieder Erfolge einfahren werden." Jetzt gelte es, für die Heim-EM im April 2010 im Wiener Dusika-Stadion "eine möglichst starke Mannschaft rund um unsere beiden Asse Ludwig Paischer und Sabrina Filzmoser zu formen." Danach sollen junge Judoka gezielt auf die Olympia-Qualifikation für London 2012 aufgebaut werden. (APA)