Genf - Mindestens 125.000 Menschen sind in der Demokratischen Republik Kongo nach UN-Angaben in den vergangenen Wochen vor ugandischen Rebellen geflohen. Die ugandische Rebellengruppe Widerstandsarmee des Herrn (LRA) richte weiterhin großen Schaden im Osten des Kongo an, erklärte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag in Genf.

Von mindestens 125.000 Einwohnern des Bezirks Haut Uele sei bekannt, dass sie in den vergangenen drei Wochen vor den ugandischen Rebellen aus ihren Dörfern geflohen seien. Den Rebellen würden zudem Morde, Entführungen von Zivilisten und Vergewaltigungen zur Last gelegt, sagte UNHCR-Sprecher Andrej Mahecic.

Seit September 2008 kamen nach UN-Angaben bei den Angriffen mehr als 1200 Menschen ums Leben, mehr als eine halbe Million Einwohner wurden vertrieben. Überdies hinderten die unsichere Lage und unpassierbare Straßen Helfer daran, die Flüchtlinge zu versorgen.

Die christlich-fundamentalistische LRA kämpft seit 20 Jahren im Norden Ugandas gegen die ugandische Regierung und ist auch im Grenzgebiet der Demokratischen Republik Kongo aktiv. Besonders berüchtigt sind sie wegen ihrer Praxis, Kinder zu entführen und als Kindersoldaten zwangszurekrutieren. Der per Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag gesuchte Rebellenchef Joseph Kony konnte bisher noch nicht gefasst werden. (APA)