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Karl Daxbacher fordert Eigenverantwortung von den Spielern.

EPA/HELMUT FOHRINGER

Wien - Die Austria geht ebenso wie Erzrivale Rapid mit dem Rückenwind eines erfolgreichen Europacup-Auftritts, aber mit großen Sorgen in der Offensive ins 290. große Wiener Fußball-Derby. Vor dem Schlager der 6. Bundesliga-Runde im seit Tagen ausverkauften Horr-Stadion am Sonntag (17.00 Uhr/live ORF1 und Sky Sport Austria) ist in der violetten Sturmreihe mit dem in der Europa League zuletzt gesperrten Mamadou Diabang nur ein Angreifer voll fit.

Paradestürmer Rubin Okotie macht weiter eine Sehnenentzündung im Kniegelenk zu schaffen, er musste das Freitag-Training auslassen. Mit Tomas Jun (Oberschenkel) und Eldar Topic (Rücken) klagten nach dem 3:2 gegen Donezk zwei weitere Angreifer über Verletzungssorgen. "Ich hoffe, dass wir personell keinen zu großen Aderlass haben", meinte Karl Daxbacher. Der Austria-Coach stellte aber auch unmissverständlich klar: "Rapid hatte das gleiche Programm. Das müssen wir wegstecken, da bleibt uns nichts anderes übrig."

Als großen Pluspunkt darf die Austria, die in diesem Jahr in Favoriten noch ungeschlagen ist, ihre Heimserie gegen Rapid auf heimischem Rasen sehen. Die Grün-Weißen sind im Horr-Stadion seit einem 2:0 am 2. Oktober 2005 ohne vollen Erfolg. "Ich denke durch den Heimvorteil schon daran, das Spiel zu gewinnen", erklärte Daxbacher. "Auch wenn Rapid in toller Form ist. Das haben die letzten Spiele gezeigt."

Um den in der Liga zuletzt viermal in Serie erfolgreichen Tabellenführer bis zum mit 13.100 Zuschauern ausverkauften Liga-Klassiker wieder auf Vordermann zu bringen, gab der Austria-Trainer seinen Schützlingen einen besonderen Tipp auf den Nachhauseweg. "Ich habe ihnen nahegelegt, dass sie auch im Privatleben auf Regeneration schauen sollen", verriet Daxbacher. Zeit zum Feiern sei nach dem Europa-League-Aufstieg am Donnerstag keine gewesen. "Das können wir dann am Saisonende nachholen."

Studieren wird der Austria-Trainerstab nicht nur Rapids Auftritt gegen Aston Villa, sondern auch das 4:1 gegen den LASK am vergangenen Wochenende. Eine auf der Hand liegende Frage wurde von Daxbacher bereits beantwortet: Einen Kettenhund für Rapid-Regisseur Steffen Hofmann wird es nach dem Abgang von Fernando Troyansky nämlich keinen geben. "Wir haben keinen mehr. Aber wir werden auch keinen einsetzen, sondern uns auf unsere Stärken besinnen."

Sicherheit geht auch im 290. Duell der beiden Erzrivalen vor. Das Sicherheitspersonal wurde auf das Maximum von 660 Sicherheitskräften aufgestockt und gegenüber üblichen Partien damit verdoppelt. Selbst in der Nacht vor dem Spiel wird das Horr-Stadion von einem Sicherheitsdienst mit Hundestaffel bewacht. Die 2.000 Rapid-Fans werden am Matchtag wieder über einen eigenen Anmarschweg ins Stadion geleitet. "Der Kampf soll sich auf das Spielfeld beschränken", meinte Vorstand Markus Kraetschmer zu den Vorkehrungen. (APA)