Vergangenen Donnerstag beehrte Wolf Haas das O-Töne Literaturfestival zur Abschlussveranstaltung und stellte seinen neuen Roman vor: "Der Brenner und der liebe Gott". Das Brenner-Comeback am Erscheinungstag des Buches lockte 3000 Besucher ins Museumsquartier.

Foto: Ervin Tahirovic

"Meine Großmutter hat immer zu mir gesagt, wenn du einmal stirbst, muss man das Maul extra erschlagen. Und da sieht man, wie ein Mensch sich verändern kann. Weil heute bin ich die Ruhe in Person." Simon Brenner ist zurück.

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Für die in Scharen gekommenen Besucher geriet der Abend zu einem so wohl noch nie erlebten "literarischen Gathering".

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Der neue Brenner: "Und erst wie die Freundin dann endgültig weg war, und wie dann der Kühlschrank eines Tages vollkommen leer war, und auch die anderen Schubladen, also Dosen und so weiter, Nudeln, Reis, alles leer, also wie dann nur mehr die Tabletten da waren, da hat er die Tabletten gegessen. Und seither wie ausgewechselt! Mehr das Positive!" Und weil Wolf Haas Inhaltsangaben bekanntlich verabscheut, hier nur echte O-Töne.

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"Er ist so schnell wie möglich durch die Autotür geschlüpft und hat sie hinter sich zugeschlagen, da hätte man glauben können, Tankstellenüberfall. Aber er hat eben verhindern wollen, dass zuviele Dämpfe zur Helena hineinkommen. Weil die giftigen Dämpfe natürlich, die sind schon ein bisschen für ein Kind.

Also ich will nicht unbedingt sagen schädlich, aber gut bestimmt nicht. Umgekehrt hat der Fahrer sich gesagt, und da waren jetzt vielleicht schon wieder die Tabletten ein bisschen an der Arbeit: Ein paar Dämpfe muss ein gesundes Kind aushalten."

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Wie dynamisch sich Wolf Haas während der Lesung in die Fußstapfen seiner Brenner-Figur versetzt, zeigt insbesondere das nächste Bild...

Foto: Ervin Tahirovic

Das Publikum ließ sich nichts entgehen, genau wie Wolf Haas es sich nicht nehmen ließ, Postings von einem DER STANDARD-Interview vor den zahlreichen BesucherInnen vorzulesen und zu kommentieren. Star des Abends war als nicht nur der Autor, sondern auch Graf Bobby, Protopop Avvakum, DasLebenIstSchwerUndDannStirbtMan oder wie auch immer die Posterschar sich nennen mag.

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Das waren die O-Töne 2009. Ein Literaturfestival der Rekorde. Wolf Haas bedankt sich herzlich. Die O-Töne bedanken sich bei Wolf Haas. Und dann noch: Signierstunde ohne Ende...

Bis nächstes Jahr!

Hörprobe: Wolf Haas bei seiner Lesung im Museumsquartier

(Eine Kooperation von O-Töne Literaturfestival (Christoph Möderndorfer und Gabriela Hegedüs) und derStandard.at/Kultur)

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