Salzburg - Die Champions League hat Österreichs Fußball-Meister Red Bull Salzburg auch im dritten Anlauf verpasst. Die Salzburger durften sich nach dem Aus gegen Maccabi Haifa aber zumindest mit einem höchst attraktiven Los in der Gruppenphase der neu geschaffenen Europa League trösten. Die Bullen treffen in Gruppe G auf den spanischen Topclub Villarreal, Lazio Rom und den bulgarischen Meister Lewski Sofia. Den Auftakt macht am 17. September ein Gastspiel im Stadio Olimpico in Rom.

"Schwere, attraktive Gruppe"

"Es ist eine schwere, aber attraktive Gruppe", meinte Salzburg-Trainer Huub Stevens. Mit entsprechendem Zuschauerinteresse ist zu rechnen. Die Heimspiele finden am 1. Oktober (Villarreal), 22. Oktober (Lewski) und am 2. Dezember (Lazio) jeweils um 19.00 Uhr statt. Den Abschluss bildet am 17. Dezember eine Reise nach Spanien. Lediglich die beiden Gruppenersten ziehen in die Runde der letzten 32 ein. Als klare Favoriten gelten Villarreal und Lazio.

Villarreal hatte die abgelaufene Saison in Spanien auf Platz fünf beendet, lange Zeit aber sogar an der Spitze mitgemischt. Im Jahr davor hatte das "Gelbe U-Boot" ("Submarino amarillo"), so der Spitzname, den Vizemeistertitel errungen. In der Quali für die Europa League fertigte das Ensemble um die spanischen Europameister Joan Capdevila, Santi Cazorla und Marcos Senna NAC Breda mit 3:1 und 6:1 ab. "Das sagt eigentlich alles", meinte Stevens.

Submarino amarillo und Irriducibli

Der zweimalige italienische Meister Lazio (1974, 2000) hat seine beste Zeit mit dem Triumph im Cup der Cupsieger 1999 zwar mittlerweile hinter sich, verfügt aber immer noch über eine Reihe internationaler Topspieler. Unter anderem hatten die Römer im Sommer den argentinischen Sturmtank Julio Cruz von Inter Mailand geholt. Berüchtigt sind auch die Fans, die zum Teil der rechten Szene zugeordnet werden.

Stevens sieht seine Mannschaft als Underdog. "Ich hoffe, dass auch in Österreich das Kräfteverhältnis richtig eingeschätzt wird", sagte der 55-Jährige, der 1997 mit Schalke 04 den Vorgängerbewerb UEFA-Cup gewonnen hatte. Alle drei Gegner sind für die Salzburger ein unbeschriebenes Blatt, Informationen wurden aber bereits eingeholt. Ex-Spieler Richard Kitzbichler wird sich als Videoanalyst intensiv um das Studium der DVDs kümmern.

Ein Hauch von Champions

Bei den Spielern haben die prominenten Gegner zum Teil euphorische Reaktionen ausgelöst. "Diese Gruppe ist der absolute Wahnsinn", meinte Verteidiger Franz Schiemer. "Wir haben uns diese attraktiven Gegner gewünscht und letztlich auch bekommen. Mit diesen Gegnern schnuppern wir zumindest Champions-League-Luft." Oder mit den Worten, mit denen es Mittelfeldspieler Simon Cziommer sagte: "Wir wollten die Champions League, jetzt haben wir sie." (APA)