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Nach langem Politstreit nach Afghanistan entsandt, jetzt wieder zurück in Geilenkirchen: AWACS-Flieger der deutschen Bundeswehr.

Foto: AP/ Matthias Rietschel

Berli - Deutschland drängt die Nato zu einem raschen Einsatz der Awacs-Aufklärungsflugzeuge über Afghanistan. Die Nato sei am Zuge und müsse möglichst schnell sehen, dass die Maschinen auch eingesetzt werden könnten, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Der Einsatz der Aufklärungsflugzeuge verzögert sich seit Wochen, weil Aserbaidschan und Turkmenistan Überflugrechte verweigern. Die Nato-Maschinen wurden daher nach Angaben des Verteidigungsministeriums wieder aus dem türkischen Konya, wo sie zu den Flügen an den Hindukusch starten sollten, nach Deutschland zurückverlegt.

Der Einsatz der fliegenden Radarstationen sei zur Kontrolle des zunehmenden zivilen und militärischen Luftverkehrs in Afghanistan weiter dringend nötig, betonte Raabe. Die Zahl der Flüge werde auf das Drei- bis Fünffache steigen. Es seien allerdings auch andere Stationierungsorte als Konya denkbar, von denen aus Aserbaidschan und Turkmenistan nicht überflogen werden müssten. Die Nato arbeite mit Hochdruck an einer Lösung.

Bundestag genehmigte Auslandseinsatz

Der Bundestag hatte den Einsatz von bis zu 300 deutschen Soldaten für Betrieb und Wartung der Awacs-Maschinen Anfang Juli genehmigt. Die Bundeswehr würde besonders von einer besseren Luftverkehrskontrolle profitieren, da die Deutschen mehr als die Hälfte der Transportflüge und alle Tornado-Aufklärungsflüge für die Nato in Afghanistan erledigen. Bis zu vier Awacs-Flugzeuge sollten zunächst auf dem Nato-Stützpunkt Konya stationiert werden. Für die Zukunft hatte die Nato ohnehin einen Stützpunkt in den Vereinigten Arabischen Emiraten am Golf angepeilt.

Die Bundeswehr stellt rund ein Drittel der Awacs-Besatzungen und des Bodenpersonals. Die Flugzeuge sind unbewaffnet, können aus einer Höhe von 9000 Metern jeweils eine Region von über 300.000 Quadratkilometern überwachen und in der Luft betankt werden. Die fliegenden Radarstationen gehören der Nato und haben ihren Heimatflughafen im nordrhein-westfälischen Geilenkirchen. (Reuters)