London - Die Situation für Zivilisten in Afghanistan ist nach Ansicht von Amnesty International (AI) so gefährlich wie nie zuvor seit dem Sturz der radikalislamischen Taliban 2001. Die Gefahr für Millionen Afghanen steige stetig an und sei derzeit so hoch wie noch nie, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag. Die Gruppen, die die afghanische Regierung bekämpften, seien eine "Geringschätzung" der Menschen, die ihre Zukunft "an den Wahlurnen und nicht mit Kugeln aufbauen wollen".

AI forderte außerdem eine Untersuchung von Kämpfen um eine Klinik in der ostafghanischen Provinz Paktika, in der ein verwundeter Taliban-Kommandant behandelt wurde. Bei den stundenlangen Auseinandersetzungen zwischen Taliban und Sicherheitskräften waren am Mittwoch zwölf Kämpfer und ein US-Soldat getötet worden. In der Klinik lagen zahlreiche Zivilisten. Die afghanische Regierung und die internationale Gemeinschaft hätten viel für den Schutz der Afghanen während der Präsidentschaftswahlen getan, erklärte die Organisation. Sie müssten nun jedoch auch beweisen, dass sie "den Rechtsstaat respektieren und jegliche Gewalt aufklären und wenn nötig bestrafen". (APA)