Budapest - Ein Fahrzeuglenker hat am Donnerstag versucht, das Fahrzeug des slowakischen Botschafters in Ungarn von der Straße zu drängen. Das berichteten die Abendnachrichten des ungarischen Fernsehens MTV. Dabei sei der Diplomat beschimpft worden. Der Vorfall ereignete sich im 2. Budapester Stadtbezirk. Niemand wurde verletzt. Das Budapester Polizeipräsidium (BRFK) wollte den Bericht nicht bestätigen.

Das BRFK gab zugleich bekannt, dass zwei Männer aus Budapest als Zeugen wegen des Molotowcocktail-Angriffes auf die slowakische Botschaft am Mittwoch verhört worden seien. Dabei soll ermittelt werden, ob einer der beiden Männer etwas mit dem Attentat zu tun hat. Laut BRFK hatte die slowakische Botschaft der Polizei die Aufnahmen der Sicherheitskamera zur Verfügung gestellt, die einen Mann beim Werfen eines Molotowcocktails zeigten. Der Brandsatz entzündete sich nicht, so dass kein Schaden entstand.

Falls sich der neue Zwischenfall bestätigt, dürften die bestehenden Spannungen zwischen Ungarn und der Slowakei weiter anwachsen. Am vergangenen Wochenende hatte die slowakische Regierung dem ungarischen Staatschef Laszlo Solyom die Einreise zu einer Denkmalenthüllung in der Slowakei verboten. Auch das neue slowakische Sprachgesetz hat Widerstände in Budapest ausgelöst, da das Gesetz die in der Slowakei lebende ungarische Minderheit "bestrafe und diskriminiere", kritisieren Stimmen in Budapest. (APA)