Mehrere US-Technologieunternehmen arbeiten derzeit an Software-Programmen für Mobiltelefone, die das SMS-Schreiben während der Autofahrt unterbinden sollen. Bislang haben sich Sicherheitsmaßnahmen für das Telefonieren im Auto lediglich auf Freisprecheinrichtungen und Anrufe per Spracherkennung beschränkt. Dadurch, dass SMS-Schreiben in Verbindung mit dem Steuern eines Fahrzeugs aber zunehmend als große Gefahr im Verkehr wahrgenommen wird , hat sich der Fokus auf diesem Gebiet verändert. Vorraussetzung für die Anwendung dieser Apps ist im Prinzip nur ein Smartphone mit eingebautem GPS.

"Key2SafeDriving"

Zu den Unternehmen, die derzeit an solchen Systemen arbeiten, zählt beispielsweise Safe Driving Systems. Die Firma aus Utah entwickelt zurzeit ein System, das die Funktionen eines Mobilfunkgeräts übernehmen soll, sobald der Besitzer zu fahren beginnt. Anrufe und SMS-Nachrichten werden zwar empfangen, das Programm verhindert jedoch den Zugriff darauf. "Key2SafeDriving", so der Name des Systems, funktioniert mithilfe eines "Schlüssels", der ins Auto eingebaut wird und mithilfe von Bluetooth die erwähnten Handy-Funktionen außer Betrieb setzt. Das Produkt soll in Kürze für 100 Dollar erhältlich sein und vorerst nur auf Windows-Mobile-Handys funktionieren.

29 Cent pro Nachricht

Ein weiteres Start-up, das auf diesem Gebiet forscht, ist Aegis Mobility aus Vancouver. Das Produkt von Aegis greift auf das GPS des Mobiltelefons zu und weiß so, ob sich der Besitzer mit dem Auto weiterbewegt. Ankommende und ausgehende Nachrichten sowie Anrufe werden von "DriveAssist" geblockt, wie auch bei "Key2SafeDriving" sind Notrufe jedoch möglich. Timothy Smith, CEO von Aegis, erwartet, dass sein Produkt nächstes Jahr zu einem monatlichen Preis von sechs bis zwölf Dollar erhältlich sein wird.

Einen anderen Ansatz verfolgt Mobivox aus Kanada. Diese Software ermöglicht es, Textnachrichten auf sein Handy zu sprechen. Der Kostenpunkt hierbei beläuft sich auf 29 Cent pro Nachricht. Auch Vlingo bietet ein ähnliches Spracherkennungsservice für iPhone und BlackBerry an. Beim Apple-Smartphone tun sich jedoch im Hinblick auf SMS-Blocker Probleme auf, da es Beschränkungen seiner Grundfunktionen nicht erlaubt.

Nicht nur auf Technologieseite wird versucht, das SMS-Schreiben im Auto zu bekämpfen. Auch die Politik sieht sich zunehmend gezwungen, zu Maßnahmen zu greifen, um der negativen Entwicklung Herr zu werden. 17 US-Bundesstaaten haben das Verfassen von E-Mails oder SMS während der Fahrt per Gesetz mittlerweile schon verboten. Die Strafen für ein solches Vergehen sind saftig. In Utah muss man dafür etwa bis zu 750 Dollar berappen. (pte)