Nairobi/Mogadischu - In der somalischen Hauptstadt Mogadischu und im etwa 40 Kilometer entfernten Afgooye sind am Donnerstag schwere Kämpfe zwischen Regierungstruppen und radikal-islamischen Milizen ausgebrochen. In der Region Afgooye liegen die größten Flüchtlingslager des Landes. Vor allem Zehntausende Familien aus Mogadischu haben dort seit 2007 Zuflucht vor den immer wieder aufflammenden Kämpfen gesucht.

Ein Sprecher der Regierungstruppen sagte dem unabhängigen Rundfunksender Radio Shabelle, die neuen Kämpfe hätten mit einem Überfall islamistischer Kämpfer auf einen Kontrollposten begonnen. Augenzeugen berichteten, in ganz Mogadischu sei Artillerielärm zu hören

Vertreter der Flüchtlinge zeigten sich besorgt über eine weitere Verschlechterung der humanitären Lage durch die Gefechte in der Nähe der Lager. Nach UN-Angaben sind 20 Prozent aller Kinder in Somalia zum Teil schwer unterernährt. Mehr als die Hälfte der knapp acht Millionen Somalier sind infolge des Konflikts oder wegen der anhaltenden Dürre auf Versorgung mit Lebensmitteln angewiesen. Wegen der angespannten Sicherheitslage sind viele Bedürftige jedoch nicht für die Hilfsorganisationen erreichbar. Somalia hat seit 1991 keine funktionierende Regierung mehr. (APA/dpa)