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Die Deutsche Bank rechnet mit einem Wachstum von 1,4 Prozent im kommenden Jahr.

Foto: AP/Jens Meyer

Frankfurt/Main - Konjunkturexperten führender Banken und Forschungsinstitute korrigieren nach den jüngsten leicht positiven Konjunkturdaten ihre Wachstumsprognosen für Deutschland nach oben. Die Deutsche Bank rechnet nach einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" (Donnerstag) inzwischen mit einem Wachstum von 1,4 Prozent im kommenden Jahr, nachdem sie zuvor 0,4 Prozent vorhergesagt hatte. Für dieses Jahr erwartet sie ein Minus von 5,2 Prozent statt sechs Prozent.

Auch Christian Dreger, Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), kündigte eine Korrektur nach oben an. Erwartete das DIW bisher für 2009 ein Schrumpfen der Wirtschaft um 6,4 Prozent, so hält es mittlerweile ein Minus von fünf bis sechs Prozent für realistisch. Auch die Wachstumsrate von 0,5 Prozent für das kommende Jahr sei zu niedrig angesetzt, meinte Dreger.

Hoffnung für Arbeitsmarkt

Von der Tendenz her wird dies bei der DekaBank und bei Goldman Sachs ähnlich gesehen. Auch die Aussichten für den Arbeitsmarkt hellten sich damit auf. Das Horrorszenario von fünf Millionen Arbeitslosen im nächsten Jahr sei vom Tisch, sagte Andreas Scheuerle von der Dekabank der Zeitung.

Andererseits warnen die Experten vor Euphorie. "Wir sehen eine Phase der Stabilisierung", betonte DIW-Konjunkturexperte Dreger. "Insgesamt aber wird sich Deutschland eher langsam aus der Krise herausbewegen." Gustav Horn, Chef des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung in der Hans-Böckler-Stiftung, sieht die deutsche Wirtschaft auf einem mühseligen Weg: "Das ist noch nicht der Aufschwung." Deutschland sei nach dem scharfen Absturz auf der Talsohle gelandet. "Jetzt steht kein steiler Aufstieg bevor, sondern eine lange Talwanderung." (APA)