Bogotá - Unbekannte haben im Südwesten Kolumbiens nach Angaben der nationalen Indigena-Organisation ONIC am Mittwoch acht Ureinwohner vom Volk der Awa getötet. Die Täter hätten Militäruniformen ohne Erkennungszeichen getragen und seien maskiert gewesen. Im Morgengrauen hätten sie das Haus der Opfer mit automatischen Waffen unter Feuer genommen. Fünf Erwachsene und drei Kleinkinder starben im Kugelhagel. Mehrere Menschen seien verletzt worden.

Im Februar hatten Mitglieder der marxistischen Rebellengruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) acht Mitglieder des Awa-Volkes getötet, denen sie vorwarfen, Informanten der Streitkräfte zu sein. Dazu haben die Rebellen in der Vergangenheit schon Menschen gezählt, die ihren Gegnern auch nur ein Glas Wasser angeboten haben. Die FARC bekämpfen seit mehr als vier Jahrzehnten den von konservativen Kräften dominierten Staat. Polizei und das Militär haben dabei auch immer wieder gemeinsame Sache mit paramilitärischen Todesschwadronen gemacht. Ein Ende der Gewalt ist nicht in Sicht. (APA)