Hans-Bredow-Institut: Internationales Handbuch Medien. Verlag: Nomos 2009, 128 Euro

 

Birgit Stark, Melanie Magin (Hg.): Die österreichische Medienlandschaft im Umbruch. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2009, 23,60 Euro

Foto: STANDARD/Beigelbäck

Ein Buchtipp für Medienstaatssekretär Josef Ostermayer, VP-Mediensprecher Karlheinz Kopf, und wer sonst noch im Herbst am neuen ORF-Gesetz schraubt. Auf 1308 Seiten liefern die Experten des Hamburger Bredow-Institut in der neuesten Auflage ihres Internationalen Handbuchs Medien - meist - präzisen Einblick in die Mediensysteme aus aller Welt. Der eine oder andere Vergleich könnte bei den Überlegungen schon helfen.

Nicht mehr ganz überraschen kann Thomas Steinmaurer, wenn er beim Mediensystem Österreichs hinweist, dass die Marktnähe zum großen gleichsprachigen Nachbarstaat Deutschland "für kleinstaatliche Kommunikationsräume die Gefahr einer gewissen Verletzlichkeit birgt, die auf die Dauer zu ökonomischen Abhängigkeiten führt" .

Die BBC in Großbritannien aber behielt trotz Konkurrenz durch Medienkonzerne wie die News Corporation von Rupert Murdoch die höchsten Zuschaueranteile für ihr Programmangebot. Den öffentlich-rechtlichen Auftrag nimmt die BBC sehr ernst und hat niemals Werbung ausgestrahlt, um so kommerzielle Zwänge fern zu halten. Um die Gebühren möglichst niedrig zu halten, haben sich die Briten andere Strategien überlegt: den Verkauf von Sendungen an Rundfunkveranstalter in Übersee beispielsweise.

Auch der schwedische öffentliche Rundfunk kommt ohne Werbung aus und hat europaweit vergleichsweise hohe Quoten. Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR idée suisse zählt zu den umsatzstärksten Medienunternehmen des Landes. Aber das ist der ORF ja auch, noch jedenfalls.

Um 128 Euro ist das Nachschlagewerk zu haben. In den Bibliotheken dient es meist nur als Kopiervorlage und darf nicht mit nach Hause genommen werden.

Aus der Nähe betrachten die Herausgeberinnen Birgit Stark und Melanie Magin Die österreichische Medienlandschaft im Umbruch in der Buchreihe Relation, die sich mit den vielfältigen Beziehungen zwischen Medien und Gesellschaft beschäftigt. Die Autoren der Beiträge wollen die Veränderungen des österreichischen Mediensystems der letzten 15 Jahre aufzeigen und analysieren. Vor allem die Veränderungen, wie Konvergenz, Digitalisierung und Kommerzialisierung spielen hier eine große Rolle. Aufgegliedert sind die Beiträge nach den Themenbereichen: Presse, Rundfunk, Internet, Journalismus und Medienpolitik. (Kathrin Kerndl/DER STANDARD; Printausgabe, 26.8.2009)