Peshawar - Der neue Anführer der pakistanischen Taliban, Hakimullah Mehsud, hat den Tod seines Vorgängers Baitullah Mehsud durch einen US-Drohnenangriff bestätigt und den USA mit Vergeltung gedroht. Baitullah Mehsud sei bei dem Angriff schwer verletzt worden und am Sonntag gestorben, sagte sein Nachfolger am Dienstag in einem Telefongespräch mit der Nachrichtenagentur AFP.

Baitullah Mehsud sei nach der Verwundung nicht mehr zu Bewusstsein gekommen. Ein Ältestenrat (Schura) habe ihn, Hakimullah Mehsud, einstimmig zum Anführer der Gruppierung Tehreek-e-Taliban (TTP) bestimmt.

"Werden uns rächen"

"Wir werden uns rächen, und das geschieht bald", sagte Hakimullah weiter: "Wir werden Amerika unsere Antwort auf diesen Drohnenangriff geben." Die Folgen dieses "Angriffs" würden bis nach Washington reichen. Die Taliban-Führung hatte Baitullah Mehsuds Tod nach der Attacke des unbemannten US-Flugzeugs in der Region Süd-Waziristan an der Grenze zu Afghanistan in den vergangenen Wochen immer wieder bestritten.

Ein ranghoher TTP-Mann hatte bereits erklärt, Hakimullah Mehsud sei zum Nachfolger Baitullahs bestimmt worden, pakistanische Regierungsvertreter und Beobachter hatten aber Zweifel an dieser Ankündigung geäußert, weil einige Gruppierungen lieber den Kommandant Wali Ur Rehman an der Spitze sehen wollten.

Hakimullah Mehsud betonte, Rehman sei zum Taliban-Chef für Süd-Waziristan erklärt worden. Unter den Taliban herrsche Einigkeit. Berichte über Meinungsverschiedenheiten und Kämpfe seien haltlos. Rehman war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Baitullah Mehsud war der meistgesuchte Aufständische Pakistans, auf ihn war ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen US-Dollar ausgesetzt. Die TTP wird für die Mehrzahl der Anschläge in Pakistan in den vergangenen beiden Jahren verantwortlich gemacht, durch die mehr als 2000 Menschen starben. (APA)