Paris - Frankreich hat die Konjunktur in der Wirtschaftskrise bisher mit 18,2 Mrd. Euro gestützt und zwei Drittel seines Stützungsprogramms umgesetzt. Der Kauf von 320.000 Autos wurde mit einer Prämie zur Altwagenverschrottung gefördert. Außerdem wurde der Konsum mit 1,9 Mrd. Euro Sonderhilfen für sozial Schwache angekurbelt; 700 wirtschaftliche Pilotprojekte wurden in Gang gesetzt. Das teilte die Regierung am Dienstag nach einer Kabinettssitzung mit.

"Die Krise ist lang, aber wir haben den Wiederaufstieg begonnen", sagte der Minister für Wiederaufschwung, Patrick Devedjian, der Zeitung "Le Monde" (Dienstag-Ausgabe). Bis zum Jahresende werde man 250.000 Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen haben. Die Arbeitslosigkeit hat bereits neun Prozent überschritten. Volkswirte erwarten, dass sie zum Jahresende über zehn Prozent klettert. Devedjian erklärte jedoch optimistisch, es sei "kein statistischer Unfall", dass Frankreich und sein größter Handelspartner Deutschland jetzt aus der Rezession gekommen seien.

Von den 18,2 Mrd. Euro des Konjunkturprogramms entfielen alleine 8,9 Mrd. auf Erleichterungen für Unternehmen über steuerliche Maßnahmen, von denen die meisten befristet wirken. Die Staatskonzerne investierten 1,2 Mrd. Euro zusätzlich. Außerdem bekamen die Gemeinden, Kreise und Regionen 3,7 Mrd. für das Vorziehen von Investitionen; damit sollen 54 Mrd. Euro Investitionen angestoßen worden sein. Für Großinvestitionen wie den Ausbau der Bahnschnellstrecken will die Regierung im Herbst zusätzlich eine Staatsanleihe auflegen. (APA)