Ottawa/Nuuk/Kopenhagen - Erst die Lachse an der Westküste, nun die Heringe im Osten: Kanada rätselt derzeit über das Ausbleiben ganzer Fischbestände. In den Atlantik-Provinzen New Brunswick und Neufundland verschwand binnen eines Monats praktisch der gesamte Bestand an Heringen, nachdem zuvor Millionen Lachsen zur Laichzeit nicht mehr aufgetaucht waren.

Während die kanadischen Fischer im Mai und Juni noch normale Fangergebnisse erzielten, habe die Menge des gefangenen Herings in den betroffenen Küstengebieten im August nur fünf Prozent der normalen Menge ausgemacht, berichtete der grönländische Rundfunk KNR auf seiner Homepage.

Erwärmung?

Wie schon bei ähnlichen Phänomenen in den vergangenen Jahren in südlicheren Fischgewässern des Atlantik und Pazifik vermuten Forscher, dass die Fische vor der Erwärmung nach kühleren Gewässern abwandern. Wohin die kanadischen Heringsschwärme in so kurzer Zeit abgewandert sein könnten, ist vorerst aber ein Rätsel. (red/APA)