Vermutet "Furcht" bei "Österreich": Eva Dichand ("Heute").

Foto: STANDARD/Fischer

Wien - "Da fürchtet sich anscheinend jemand zu Tode" , vermutet Heute-Geschäftsführerin Eva Dichand und bezieht sich auf Konkurrent Österreich. Erstmals veröffentlicht Heute seine Daten in der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK), insbesondere für seinen wichtigsten Markt Wien. Gleichzeitig meldet Österreich für die Hauptstadt keine Daten mehr.

Wer wo Auflagen ausweist, richtet sich nach regionalen Anzeigentarifen. Österreich strich laut APA am 29. Juni den Wien-Tarif, einen Tag vor dem Ende des Halbjahres. Wolfgang Fellner (Österreich) sagt im April. Begründung: Er wolle sich "nicht ins Gratiszeitungs-Eck drängen lassen". Die ÖAK ordnete ihn dort ein, weil er in Wien deutlich mehr verschenkt als verkauft.

Dennoch kommen Vergleichswerte: Am 1. September veröffentlicht die Regioprint Gratisblatt-Reichweiten. Dichand erwartet: auch für Österreich. Am 1. Oktober erscheint die nächste Media-Analyse (MA). Erstmals mit Daten für Heute - für Wien und Oberösterreich. Mit Wien-Daten weiter für Österreich, auch ohne ÖAK-Werte für das Bundesland, sagt Helmut Hanusch, Präsident des MA-Trägervereins.

Einen ersten, groben Vergleichswert liefert auch die Auflagenkontrolle: Heute druckt insgesamt 481.977 Exemplare, Österreich (Montag bis Samstag) 306.345. Just am Dienstag, zur Veröffentlichung der ÖAK-Daten, kündigte Österreich an, es erhöhe die Druckauflage "jeden Donnerstag und Freitag auf 506.000" .

Heute wird kostenlos aufgelegt. Österreich verschenkt und verkauft. Die Fellner-Zeitung Österreich gesamt verkauft - mit "erweitertem Großverkauf" - nun 143.340 Stück, um gleich 23.963 weniger als ein Jahr zuvor. Am stärksten verlor die Zeitung im Einzelverkauf, zudem im Abo und im Großverkauf. Die Kaufzeitung Krone druckt 930.368 Exemplare und verkauft 819.613 Stück, 1155 Stück weniger als vor einem Jahr.

Kopf an Kopf

Der Standard konnte seine Abozahlen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 weiter erhöhen: plus 1515 auf nun 60.583. Er verlor aber Exemplare durch Sparmaßnahmen von Fluglinien. Seine Verkaufszahlen insgesamt blieben damit im Wesentlichen stabil (-227), sie halten nun bei 76.548. Die Presse verlor Montag bis Samstag 4295 Stück auf nun 79.020 verkaufte Exemplare. Ihre Sonntagszeitung scheint als einzige in der ÖAK als Gratisblatt auf.

2333 Exemplare mehr verkaufte die Kleine Zeitung, 3233 weniger der Kurier, 4994 mehr die Oberösterreichischen Nachrichten, 1011 mehr die Salzburger Nachrichten.

13.741 Stück mehr verkaufte der Riese Ganze Woche; News, tv-media, Woman wiesen merklich weniger aus, profil plus 1063, trend plus 3086, Format plus 4701. (red/DER STANDARD; Printausgabe, 26.8.2009)