Wien - Die Ambulanz für Gehörlose im Wiener Krankenhaus der Barmherzigen Brüder ist die einzige medizinische Anlaufstelle für Gehörlose im Osten Österreichs. Sie bietet medizinische und allgemeine soziale Leistungen mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse gehörloser Patienten. „Alle Mitarbeiter beherrschen die Gebärdensprache und kommunizieren auf diesem Weg mit den Patienten. Das Wissen um die besonderen Bedürfnisse unserer Patienten hat uns veranlasst, auch die Inhalte der Website barrierefrei - in Form von Gebärdensprachvideos - aufzubereiten," erläutert Eva Munkenbeck, Leiterin der Ambulanz für Gehörlose im Wiener Krankenhaus der Barmherzigen Brüder.

2008 hatte die Ambulanz für Gehörlose rund 5.600 Patientenkontakte und in etwa 2.000 Begleitungen in andere medizinische Abteilungen des Hauses sowie in wenigen, spezifischen Fällen in andere Krankenhäuser oder zu niedergelassenen Fachärzten. Es geht dabei nicht nur um die medizinische Betreuung, sondern auch um die durchgängige Übersetzungsleistung in die Gebärdensprache, den regelmäßigen Kontakt mit den Patienten und auch die soziale sowie psychologische Beratung und Betreuung. „Wir verstehen uns als Partner der Gehörlosen und als solche setzen wir alle Kommunikationsmittel - auch das Internet - ein. Die Gebärdensprache ist für die Gehörlosengemeinschaft von zentraler Bedeutung und ein wichtiger Teil ihrer Kultur. Die Bereitstellung von barrierefreier Information im Internet mittels Gebärdensprachvideos ist ein Zeichen von Respekt und Gleichberechtigung. Dieses Zeichen setzen wir aus Überzeugung," so Eva Munkenbeck.

Neben der Gehörlosenambulanz in Wien gibt es in Linz ein Gesundheitszentrum für Gehörlose sowie im oberösterreichischen Schenkenfelden eine betreute Wohn- als auch Arbeitswelt für Gehörlose und Taubblinde mit besonderen Bedürfnissen. In Graz behandelt die Ambulanz für Gehörlose die Patienten seit 2008. (red)