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Der Start der Rakete "Naro" glückte wie vorgesehen, doch der Satellit an Bord erreichte dennoch nicht seinen vorgesehenen Orbit.

Foto: Korea Aerospace Reseacher Institute via Getty Images

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... mehr als eine verwehte Erinnerung ist nicht geblieben.

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Seoul - Südkoreas Traum im Konzert der Weltraummächte mitzumischen ist vorerst geplatzt: Kurz nach dem Start der ersten landeseigenen Weltraumträgerrakete ist der Satellit an Bord wahrscheinlich in der Erdatmosphäre verglüht. Das teilte einen Tag nach dem gescheiterten Satellitenstart das Wissenschaftsministerium in Seoul am Mittwoch mit. Es habe Probleme an der Schutzverkleidung des 100 Kilogramm schweren Forschungssatelliten STSAT-2 gegeben. Der Flugkörper sei aufgrund des Fehlers verloren gegangen.

Ein Teil der schweren Verschalung habe sich zu spät gelöst, erläuterte Vizeminister Kim Jung Hyun. Das habe sich auch auf die Steuer- und Navigationskontrolle der Rakete ausgewirkt. "Der Satellit stürzte vermutlich Richtung Erde und wurde beim Wiedereintritt in die Atmosphäre zerstört." Auch am Mittwoch konnten die Wissenschafter keine Spur des verschollenen Satelliten ausmachen.

Koreanisches Wettrennen

Die in Zusammenarbeit mit Russland gebaute zweistufige Rakete mit der Bezeichnung KSLV-1 war zuvor vom Naro-Raumfahrtzentrum im Süden des Landes wie geplant abgehoben. Für den Bau der 33 Meter langen Rakete und des Satelliten hatte Südkorea umgerechnet mehr als 280 Millionen Euro ausgegeben. Bei einer geglückten Mission wäre Südkorea das zehnte Land gewesen, das einen künstlichen Satelliten von eigenem Boden aus auf eine gewünschte Umlaufbahn platziert hätte. Bis 2018 will das ostasiatische Land eigenständig eine Trägerrakete bauen und bis 2025 eine Sonde zum Mond schicken.

Mehr als vier Monate zuvor hatte das kommunistische Nordkorea eine Rakete mit hoher Reichweite abgefeuert, die nach eigenen Angaben einen Satelliten ins Weltall gebracht haben soll. Nach Angaben Südkoreas und der USA gelangte jedoch dabei kein Satellit in den Orbit. Aus Sicht der beiden Länder und Japans wollte Nordkorea unter dem Deckmantel eines Satellitenstarts die Technologie für eine militärische Langstreckenrakete testen. (APA/red)