Los Angeles - Als "sehr privaten, exklusiven Blick in die Welt eines kreativen Genies" hat Regisseur Kenny Ortega seine Dokumentation über Pop-Ikone Michael Jackson angekündigt. Die Fans würden "Michael zum ersten Mal so sehen werden, wie sie ihn nie zuvor gesehen haben - als großartigen Künstler bei der Arbeit", sagte Ortega am Donnerstag US-Medien. Das Material - vor allem Videoaufnahmen von Jacksons letzten Proben kurz vor seinem Tod, aber auch Interviews mit Freunden und Kollegen des Popstars - sei "emotional, bewegend und stark". Ortega ("High School Musical"), sollte auch Jacksons Comeback-Konzerte in London inszenieren.

Der Streifen mit dem Titel "Michael Jackson THIS IS IT" kommt bereits am 28. Oktober heraus, zwei Tage früher als zunächst geplant, teilte das Studio Sony Pictures Entertainment am späten Donnerstag (Ortszeit) in Los Angeles mit. Er soll weltweit zwei Wochen lang in Kinos zu sehen sein. Tickets sind ab dem 27. September im Vorverkauf erhältlich.

Derweil mehren sich die Anzeichen dafür, dass die Leiche des "King of Pop" nun doch nicht an seinem Geburtstag am 29. August bestattet wird, sondern voraussichtlich zwei Tage später. "Es gibt Dinge, die die Familie noch klären muss, bevor Michael beigesetzt wird", sagte Vater Joe Jackson dem Internetdienst Tmz.com. Der Sänger soll in einem Mausoleum auf dem Forest Lawn Friedhof in Glendale nahe Los Angeles seine letzte Ruhe finden. Jackson war am 25. Juni vermutlich durch ein Narkosemittel an Herzversagen gestorben.

Seine Familie hat die Polizei von Glendale beauftragt, keine Mühe zu scheuen, um Paparazzi und Fans von der privaten Bestattung fernzuhalten. So sollen die Straßen um den Friedhof herum weitläufig abgesperrt werden, berichtete der Fernsehsender KABV am Freitag. Die US-Flugbehörde FAA hält den Luftraum über dem Friedhof frei und kündigte an, dass sie Hubschrauber von Medien verjagen werde. Die Polizei will außerdem ein Verfahren einsetzen, das die Körperwärme von Menschen wahrnimmt und damit Fotografen entdecken würden, die sich in Büschen oder Bäumen versteckt halten. Für die Kosten aller dieser Maßnahmen kommt die Jackson-Familie auf.

Ob parallel zu dem Kinofilm auch die geplante Gedenktour mit Erinnerungsstücken des "King of Pop" anlaufen wird, war zunächst noch offen. Ein Richter in Los Angeles wollte nach einer letzten Anhörung am Freitag über den Plan des Konzertveranstalters AEG Live entscheiden. Zu der Verhandlung am Superior Court wurden auch mehrere Mitglieder der Jackson-Familie erwartet. Mutter Katherine Jackson, die die drei Kinder des Popsängers betreut und seinen Nachlass mit verwaltet, lehnt die Memorabilia-Tour nach Angaben von E!Online ab. Sie sorgt sich demnach um den Ruf ihres Sohnes und hält es für unangemessen, dass Michaels Erben nur 50 Prozent vom Erlös der Ausstellung erhalten sollen.

Michaels Brüder Tito, Jermaine, Jackie und Marlon haben nach Angaben des "Hollywood Reporter" einen Vertrag für eine Reality Show ausgehandelt. Darin soll es vor allem um das Leben und den Tod von Michael gehen, schrieb das Branchenblatt am Freitag unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. (APA)