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Ein bisschen Urlaubsfeeling mitnehmen und entspannt im Alltag bleiben sollte das Ziel sein.

Wien - Gerade noch entspannt am Strand und schon wieder im Alltagsstress - die schönste Zeit des Jahres vergeht meistens genauso schnell wie die darin geschöpfte Erholung. Damit das Urlaubsgefühl länger anhält als bis zum ersten Arbeitstag, sei es wichtig, die Gefühle und Erinnerungen auch in den Alltag zu transportieren, sagte Gerhard Klicka, Psychologe am Institut für humanökologische Unternehmensführung (IBG) im Gespräch mit der APA.

"Es ist wichtig, dass man das Wohlfühlgefühl in den Alltag rettet", so Klicka. Dazu könne man kleine Genüsse wie etwa Urlaubsfotos oder einen gemütlichen Morgenkaffee in den Alltag einbauen. "Diese sollen einen daran erinnern, dass es eben auch eine Wohlfühlzeit gegeben hat", erklärte der Psychologe.

Man dürfe den Wert des Wohlbefindens trotz Arbeit nicht vergessen, Entspannung sollte ein fixer Bestandteil des Alltags werden. Sich auszuruhen sei nicht egoistisch, denn je ausgeglichener man sei, desto produktiver könne man auch arbeiten, erläuterte Klicka. Auszeiten und kurze Pausen müssten daher auch im Interesse des Arbeitgebers liegen, sonst "besteht die Gefahr, dass man in einen Sog hineinkommt und die Arbeit einen verschlingt."

Sich direkt nach dem Urlaub in die Arbeit zu stürzen, ist keine gute Idee: "Man darf sich nicht gleich von der Arbeit erschlagen lassen - keine Termine in den ersten Tagen, vielleicht in Ruhe erst mal alle Mails abarbeiten", betonte der Experte. "Wenn man am ersten Tag gleich vier bis fünf Überstunden macht, ist man nämlich auch schon wieder in der Verausgabung drinnen."

Allgemein müsse der Work-Life-Balance im Alltag ein wichtigerer Stellenwert zukommen: "Arbeit ist gut, aber man darf auf die Entspannung auch nicht vergessen", mahnte Klicka. Kleine Erinnerungshilfen, sogenannte "Marker", könnten dabei helfen, kurze Pausen einzulegen, in denen man Entspannungstechniken anwendet. Auch der Abend und die Wochenenden sollten zur Erholung genutzt werden. Hilfreich könnten auch "virtuelle Reisen" sein, meinte Klicka: "Kurz an das Gefühl der Sonne auf dem Bauch denken oder an die Gerüche am Urlaubsort und schon ist das wohlige Gefühl wieder da". (APA)