Bis zur Alten Börse könnte der 71er noch heuer fahren. Simmerings Bezirksvorstehung befürchtet indessen eine Verschlechterung für die Bewohner des Leberbergs.

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Wien - Rund 3.000 Menschen pro Tag könnten sich am Schwarzenbergplatz das Umsteigen sparen, wenn die Straßenbahnlinie 71 wie von den Wiener Linien geplant bis zur Alten Börse verlängert wird. Voraussetzung dafür wären allerdings um zwei bis drei Minuten verlängerte Intervalle, um den Bim-Verkehr am Ring nicht zu überlasten. Der dritte Bezirk wäre dennoch für eine Verlängerung des 71ers, Widerstand kommt vom Nachbarbezirk: "Es muss eine Lösung gefunden werden, die für alle etwas bringt und nicht auf dem Rücken der Simmeringer ausgetragen wird", so die Bezirksvorsteherin des elften Bezirks, Renate Angerer, gegenüber derStandard.at.

"Einziges Schienenverkehrsmittel für Leberberg"

"Für die 10.000 Menschen am Leberberg ist der 71er das einzige Schienenverkehrsmittel", erklärt Angerer. Seit fünf Jahren bemühe sich der Bezirk um eine Verbesserung, erst vor Kurzem seien zwei weitere Züge eingeschoben werden. Gewünscht wird auch eine Heranführung der Linie 6, die den Bewohnern des Leberbergs als zweite Bim-Anbindung dienen soll. "Eine Verlängerung der Intervalle ist jedenfalls ein falsches Signal", kritisiert die Bezirksvorsteherin. Sie könne die Zustimmung seitens des dritten Bezirks verstehen und sei weiterhin gesprächsbereit. Es müsse jedoch eine Variante gefunden werden, "mit der die Betroffenen in Simmering leben können". Seitens der Wiener Linien bestätigte Pressesprecherin Sandra Stehlik, dass "die Gespräche mit den Bezirken weiterhin im Laufen" sind. (glicka, derStandard.at, 20. August 2009)