La teta asustada - Die Milch des Leids

"Fausta leidet unter der 'Milch des Leids', einer Krankheit, die durch die Mut­­termilch übertragen wird. Es ist dies keine Krankheit, die durch Bakte­rien oder Ansteckung herbeigeführt wird – von ihr betroffen sind ausschließ­lich Frauen, die in Peru während der Jahre des terroristischen Kam­p­fes misshandelt oder vergewaltigt wurden.

Als ihre Mutter stirbt, ist Fausta gezwungen, sich ihren Ängsten zu stellen. Wie übermächtig diese sind und zu welch verzwei­felten Handlungen sie Fausta veranlassen, lässt sich leicht ermessen, wenn man Faustas größtes Geheimnis erfährt: Um Eindringlinge aus ihrem Körper fernzuhalten, hat sie eine Kartoffel in ihre Vagina eingeführt, die als eine Art antibakterieller 'Abwehrschild' fungiert. Der Tod der Mutter aber löst Ereignisse aus, die Faustas Leben und das Leben anderer Beteiligter einschneidend verändern. Für Fausta aber beginnt eine Reise aus der Furcht in die Freiheit."

Die peruanische Regisseurin Claudia Llosa - Nichte des Dichters Mario Vargas-Llosa - arbeitet in ihrem Film die bedrückende Vergangenheit ihres Landes auf: Die im Jahre 2001 eingesetzte peruanische "Wahrheitskommission" hat für den Zeitraum von 1980 bis 2000 fast 70.000 ermordete Men­­schen, unzählige Vergewaltigungen, Entführungen und andere Men­schenrechtsverletzungen verzeichnet. 

Llosas Film, der Überraschungssieger der Berlinale 2009 war, ist derzeit im KIZ Royal Cinema Graz und ab 4. September im Stadtkino in Wien zu sehen.

Foto: Standard/Magaly Solier

Tout est pardonné / All is forgiven

Und noch ein Kino-Tipp, der unter anderem nach Wien führt und die Risse einer österreichisch-französischen Familienbande in Szene setzt. Mia Hansen-Loves Film nimmt sich auf unterschiedliche und überzeugende Weise der verschiedenen Lebensstationen der Tochter der Familie, Pamela, an: Nach der Wiener Ouvertüre und dem Pariser Intermezzo taucht sie im nächsten Kapitel plötzlich als 17-Jährige junge Frau auf, die in der neuen Patchwork-Familie der Mutter ihren Platz gefunden hat. Doch diese hat ihr seit damals die Existenz des Vaters verschwiegen, der nun wieder den Kontakt zur Tochter sucht.

Hansen-Løve inszeniert ihren Debütfilm mit Sensibilität und Leichtigkeit.

Derzeit im De France Kino Wien zu sehen.

Foto: Standard/Filmladen

Bock ma's!

Bereits zum fünften Mal wird auf der Burgruine Altwartenburg im oberösterreichischen Timelkam vom 27. bis zum 29. August ein Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt: Beim "Bock Ma's"-Festival zugunsten des Flüchtlingsprojekts von Ute Bock.

Mit dabei sind neben den Berliner MusikerInnen "Les Hommes Sauvages" und "Britta" (rund um Frontfrau, Schriftstellerin und Ex-Lassie Singer-Christiane Rösinger) auch die österreichische Frauenkombo "Luise Pop" und MC "Fiva" sowie "Gustav" u.a.

Zudem wird es auch heuer wieder zahlreiche Einlagen von KleinkünstlerInnen, Workshops vielfältigster Art und Lesungen österreichischer AutorInnen - u.a. Franzobel - geben. Weiters bieten rund ein Dutzend NGOs von ATTAC über die Amnesty Youth bis hin zu den Infoläden ihre gesellschaftspolitischen Informationen an und laden zu Diskussionen ein.

Freier Eintritt für AsylwerberInnen! Kinderbetreuung am Festivalgelände!

Links: www.bockmas.at, www.fraubock.at

Foto: Standard/TOPPRESS Austria/Schöndorfer

Queerer Dienstag

Nicht alle Clubs geben sich dem Schlendrian hin und machen lange Sommerpausen. Den Queer Tuesday gibt es auch in den Sommermonaten jede Woche, für eine sommerliche Atmosphäre ist mit der Pool Lounge gesorgt und Eintritt gibt es auch keinen. 

Queer Tuesday, Badeschiff-Laderaum, Obere Donaustraße 97-99, 1020 Wien

Weitere Informationen: Badeschiff 

Foto: Badeschiff

Mädchenpower im Lungau

Für Mädchen in der Umgebung Lungau gibt es kurz vor Ferienende noch einmal die Möglichkeit, in verschiedenen Workshops Kreativität mit Technikerfahrung zu verbinden.

In der Zeit von 31. August bis 5. September finden unter Leitung des Mädchenbüros Make-it Workshops in Tamsweg, Zederhaus und Ramingstein statt. Teilnehmen können alle Mädchen mit und ohne Behinderungen von 12 bis 16 Jahren, die Neues ausprobieren wollen, Spaß mit Bodypainting haben, Roboter selber programmieren oder sich als Radio-Moderatorinnen erproben wollen. Der Selbstbehalt pro Workshop und Teilnehmerin beträgt 5 Euro.

Ein Projekt von make it - dem Büro für Mädchenförderung des Landes Salzburg in Kooperation mit Akzente und dem Frauennetzwerk Lungau. Anmeldeschluss ist der 15. August.

Weitere Informationen und Anmeldung unter www.akzente.net

Foto: STANDARD/Cremer

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Zerrissene Umarmungen

Der neue Film von Pedro Almodóvar "Zerrissene Umarmungen" mit Penelope Cruz in der Hauptrolle verspricht ein weiteres Mal kurzweilige, dafür aber umso dramatischere Sommer-Unterhaltung:

Aus dem Inhalt: Schon beim Casting für seinen neuesten Film verliebt sich der junge Regisseur Mateo Blanco leidenschaftlich in die  Hauptdarstellerin Lena. Eine gefährliche Leidenschaft, denn Lena ist mit einem Bankier verheiratet, der jeden ihrer Schritte argwöhnisch überwachen lässt. Und auch Mateos treue Assistentin Judit reagiert eifersüchtig. Die Lage spitzt sich bei den Dreharbeiten immer weiter zu und gipfelt in einem tragischen Autounfall, bei dem Mateo sein Augenlicht verliert.

14 Jahre später führt Mateo unter neuer Identität ein ruhiges Leben als Autor und scheint seine Vergangenheit erfolgreich verdrängt zu haben. Als er aber nach einem Unfall seines Sohnes an dessen Krankenbett wachen muss, beginnt er sich plötzlich zu erinnern - und zu erzählen.

Zerrissene Umarmungen (Los abrazos rotos)
Regie: Pedro Almodóvar, Spanien 2009, span. OmU im Votivkino, Währinger Straße 12, 1090 Wien

Foto: APA/epa/Toribio

Zeitprägungen II

Unter dem Ausstellungstitel "changing times (im wandel der zeiten)" zeigt die in der Steiermark lebende Künstlerin Birgit Lichtenegger von 25. Juli bis 12. September Skulpturen aus Karton und auf Karton gemalte großformatige Bilder in den neu adaptierten Räumlichkeiten des Vereins welt&co in der Thelemangasse 6 im 17. Wiener Gemeindebezirk, dem ehemaligen Wohnhaus des bekannten Schriftstellers Frederic Morton. Die Ausstellung findet im Rahmen des Festivals "ZEITPRÄGUNGEN II. Begegnungen in der Thelemangasse" statt, das Morton gewidmet ist.

Lichteneggers Arbeiten setzen sich mit gesellschaftlichen Zuständen auseinander und assoziieren Begriffe wie "Zeit", "Geschwindigkeit", "Leistungsdruck" und "Kontrolle", aber auch "Entfremdung", "Identität" und "Heimat". Ihre aus Karton gefertigten lebensgroßen menschenähnlichen geschlechtsneutralen Skulpturen verweisen darauf, dass auch ihre im realen Leben agierenden "Originale", wir Menschen, bloß "Material", inklusive ökonomisch argumentiertem Ablaufdatum, wegwerfbar und austauschbar sind.

Links: changing times (im wandel der zeiten). Birgit Lichtenegger – Malerei & Skulpturen; Zeitprägungen II. Öffnungszeiten: Mo-Fr 14-18 Uhr. Finissage: Samstag, 12. September, 17 Uhr

Foto: Ausstellungseinladung/Lichtenegger

Sommerausstellung im Frauenmuseum

Im Frauenmuseum ist derzeit die Ausstellung "Frauennachlässe l Fragmente aus vielen Leben" zu sehen, eine Kooperation des Frauenmuseums mit der Sammlung Frauennachlässe an der Universität Wien. Nachlässe von Frauen wurden meist seltener als überlieferungswürdig erachtet als jene von Männern. Dieser Tatsache wirkt die "Sammlung Frauennachlässe" am Institut für Geschichte der Universität Wien entgegen, die seit 1991 aufgebaut wird.

Die Ausstellung stellt nun diese Sammlung erstmals außerhalb des universitären Bereichs vor und ergänzt sie um diverse Exponate und Geschichten aus dem Bregenzerwald und aus Vorarlberg. Außerdem zu sehen: Arbeiten der Künstlerinnen Veronika Dirnhofer und Sunhild Wollwage.

Begleitprogramm:

  • 27. September ab 17 Uhr - Lesung: "Hören, nachdenken, genießen …"
  • 29. September, 6., 13. und 20. Oktober - Biografische Schreibwerkstatt: "Erinnertes Leben. Mein Ich." mit Mag.a Annelies Nigsch. 
  • 23. September, 9-14 Uhr - Workshop: "Gender now – oder doch erst später?" Barbara M. Schröder
  • 14. Oktober, 9-14 Uhr - Workshop: "Das Weibliche kommt nicht vor" mit Barbara M. Schröder
  • 3. Oktober ab 18 Uhr zu jeder vollen Stunde Sonderführungen im Rahmen der Langen Nacht der Museen. 20.30 Uhr: Maria Stahl liest ihre Gedichte.

Zur Ausstellung hat das Vermittlungsteam des Frauenmuseums ein spezielles Erlebnisprogramm für Kinder entwickelt.

Zu sehen bis 26. Oktober 2009. Eröffnung: Sonntag, 5. Juli, 10.30 Uhr

Link: Frauenmuseum, Platz 501, 6952 Hittisau
Öffnungszeiten: Do 15-20 Uhr, Fr 15-17 Uhr, Sa und So 10-12 und 14-17 Uhr

Foto: Hanspeter Schiess

RebellInnen!

Folgende Geschichten mit dem Omnibus erfahren können Interessierte ab März im Rahmen von Linz09:

  • Thema "Von einem Kampf zum Anderen" - Termin: 3. Oktober
  • Thema "Kämpfen, sticken und Rosen" - Termin: 12. September

Jeweils samstags 14 bis 18 Uhr. Abfahrt: Bushaltestelle Untere Donaulände 26, Linz.

Links: RebellInnen!, Tickets im Linz09 Infocenter, bei allen Ö-Tickets Verkaufsstellen und online unter www.linz09.at; trafo K

Foto: trafo K

Kurzfilme im Weltcafé

Von 3. Juli bis 25. September präsentiert espressofilm jeden Freitag um 21 Uhr im Weltcafé internationale Kurzfilmprogramme. Den Besucher/innen wird an 13 Abenden feinste internationale Filmkost geboten, wobei auch heimische Produktionen nicht zu kurz kommen.

In ihren Programmschienen nehmen die Kuratorinnen von espressofilm, Lisa Neumann und Doris Bauer, besonders Rücksicht auf geschlechtergerechte Verteilung: Gezeigt werden preisgekrönte, kurzfilmische Schaffen von Marie Kreutzer und Anja Salomonowitz ("Kurz davor ist es passiert") sowie Filme von widerspenstigen Frauen, Frauen auf der Suche, mit Neuverhandlungen von Beziehungen, schwedischen Gefühlsverwirrungen, dem Kuss im Lift zwischen zwei Nachbarinnen und mehr.

Links: Programm unter www.espressofilm.at; Weltcafé, Schwarzspanierstraße 15, 1090 Wien

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Plakat Espresso Film
Foto: Standard/Magaly Solier
Foto: Standard/Magaly Solier