In den letzten Monaten gab es heftige Diskussionen um Microsofts in die Jahre gekommenen Webbrowser Internet Explorer 6. ExpertInnen und Web-DesignerInnen riefen sogar zur "Die IE6, Die"-Kampagne auf, um den Softwarekonzern dazu zu bewegen, den Browser endlich ins digitlae Nirvana zu schicken. Von Seiten Microsoft hieß es dazu, dass man den Support nicht einfach einstellen könne und wolle, die KundInnen aber dazu animieren wolle, auf den neuen Internet Explorer 8 umzusteigen.

Gute Freunde lässt man den IE6 nicht mehr verwenden

In einem Interview mit der Computerworld lässt Amy Bazdukas, Microsofts Generalmanger für den Internet Explorer nun mit ihren Aussagen aufhorchen: "Freunde lassen ihre Freunde nicht den IE6 verwenden", sagt die Managerin. Auch aus Sicht von Microsoft würden noch immer zu viele AnwenderInnen den acht Jahre alten Browser einsetzen. "Es ist ganz klar unser Ansatz, die AnwenderInnen zu einem Upgrade auf den IE 8 zu bewegen", so Bazdukas. Während sie die PrivatkundInnen mit dieser Aussage ganz klar zu einem Wechsel animieren will, wird bei den Unternehmenskunden allerdings noch eher zurückhaltend agiert. "Die Situation mit unseren Unternehmenskunden ist komplexer. Für sie bedeutet die Auslieferung eines Browsers oft ebenso viel wie der Umstieg auf ein neues Betriebssystem. Es ist daher nicht überraschend, dass noch viele Firmen den IE6 immer noch einsetzen."

Neue Net-Applications-Daten

Laut den aktuellesten Zahlen von Net Applications verwenden immer noch 27,2 Prozent aller Internet-UserInnen den IE6. Damit ist die acht Jahre alte Version immer noch der beliebteste Internet Explorer. Auf den IE 7 entfallen 23,1 Prozent und der IE8 bringt es gerade einmal auf 12,5 Prozent Marktanteil.

Populär dank Raubkopien

Die Popularität des Internet Explorer 6 ist laut Bazdukas auch in den hohen Raubkopieraten von Windows in Indien und China zu suchen. "Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen Raubkopien und Updates. AnwenderInnen, die illegale Kopien einsetzen, verwenden auch keine automatischen Updates und steigen daher auch erst später auf neue Technologien um." (Gregor Kucera, derStandard.at vom 19.8.2009)