Frankfurt - Die deutsche Industriellenfamilie Merckle bereitet neben der Trennung vom Arzneimittelhersteller Ratiopharm Kreisen zufolge auch einen Verkauf des Generika-Spezialisten Mepha vor. Für das Schweizer Unternehmen solle eine Investmentbank Verkaufsmöglichkeiten sondieren, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Dienstag. Es gebe bereits erste Interessenten. Eine Sprecherin der Merckle-Familie wollte sich dazu nicht äußern.

Der Plan sei jedoch nicht Bestandteil der mit den Banken vereinbarten Umschuldung der Unternehmensgruppe, hieß es in den Kreisen: "Mepha ist nicht Teil der Spielmasse der Merckle-Sanierungsverhandlungen." Es gehe eher darum, Teilen der Familie frisches Geld zu beschaffen. Der Verkaufsprozess für Mepha könne separat von Ratiopharm gestaltet werden, sagte ein zweiter Insider.

Die 1949 gegründete Mepha mit Hauptsitz in Aesch ist nach eigenen Angaben die Nummer eins bei Nachahmermedikamenten in der Schweiz. Mit weltweit rund 600 Beschäftigten kam das Unternehmen 2008 auf einen Umsatz von 379 Millionen Franken (rund 250 Mio. Euro). Das waren 11,5 Prozent mehr als noch 2007. Damit ist das Unternehmen deutlich kleiner als die Ulmer Schwester Ratiopharm, die 2008 rund 1,9 Milliarden Euro erwirtschaftete.

Mepha arbeitete zuletzt mit Ratiopharm unter anderem bei der Produktion zusammen. Eine strategische Partnerschaft beider Unternehmen besteht auf dem Gebiet der biotechnologischen Generika.

In der Branche wurden zuletzt der französische Pharmariese Sanofi-Aventis und der Generika-Branchenführer Teva aus Israel als mögliche Käufer von Generika-Firmen in Europa gehandelt. (APA/Reuters)