Über 11.000 Unterschriften gegen die geplante Westringautobahn A26: Das ist das Ergebnis nach dem Ende der Einspruchsfrist beim UVP-Verfahren per 13. August. Das gab die "Überparteiliche Plattform gegen die Westring-Transitautobahn mitten durch Linz" und das "Verkehrsforum Oberösterreich" in einer Pressekonferenz am Dienstag bekannt.

Wären diese Unterschriften als Stimmen bei der letzten Linzer Gemeinderatswahl abgegeben worden, hätten sie die drittstärkste Fraktion im Gemeinderat begründet, fasste Alfred Jäger das Ergebnis zusammen. Dass Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl als Straßenbaureferent von nur rund 1.000 Stellungnahmen im Zuge des Planauflageverfahrens spricht, hält Franz Bauer von der Plattform Verkehrsforum Oberösterreich für "unseriös und kindisch".

"Halbwahrheiten"

Man müsse die Bürger in erster Linie informieren, derzeit würden nur "Halbwahrheiten" vonseiten der Politik verbreitet, kritisieren die Gegner. Erneut pochten sie auf die Verantwortung von Land und Stadt. Dass sich nämlich die Stadt Linz im Zuge des Westrings nur für einen Radweg einsetze, könne doch nicht der einzige Kritikpunkt sein. Linz sei schließlich als Luftsanierungsgebiet eingestuft, wenn sich die Qualität weiter verschlechtert, würde das nicht nur negative Folgen für die Bürger haben, sondern auch die Industrie langfristig zum Abwandern zwingen.

Die Grünen Linz teilen naturgemäß die Bedenken der Transitautobahn-Gegner und stellen das Argument der Befürworter infrage, die A26 werde zur Verkehrsberuhigung in der Innenstadt beitragen sowie die Pendler aus dem Mühlviertel entlasten. "In Wahrheit wird dadurch schlicht noch mehr Verkehr nach Linz gebracht", sagte die Grüne Klubobfrau Gerda Lenger in einer Pressekonferenz am Dienstag. Außerdem habe die Einsicht in die Planungsunterlagen gezeigt, dass es u.a. zu einer "unerträglichen Lärmbeeinträchtigung und Einschnitten im Landschaftsbild" kommen würde.

Lenger fordert daher einen sofortigen Stopp der Westring-UVP und ein Zurück an den Start: "Mittels Strategischer Umweltprüfung müssen sämtliche Alternativ-Varianten, insbesondere im Bereich des Öffentlichen Verkehrs, geprüft und die optimale Kombination in der Folge rasch umgesetzt werden." Diese Forderung formulierten auch Jäger und Bauer in ihrer Pressekonferenz.

"Zentrales Infrastrukturprojekt"

Hiesl verwies in einer Aussendung auf eine Meinungsumfrage, die die große Zustimmung der Bewohner des Zentralraumes Linz und Mühlviertels belege. Demnach seien 80 Prozent für eine Stadtautobahn, nur zehn Prozent hätten sich dagegen ausgesprochen. Er bleibe dabei: "Die A26 ist das zentrale Infrastrukturprojekt für Linz und das Mühlviertel und verbessert die regionale Vernetzung."

Die Westringautobahn soll vorerst südlich der Donau von der Westbrücke an der A7, der Mühlkreisautobahn, bis Urfahr inklusive der Errichtung einer vierten Donaubrücke gebaut werden. Geplant ist ein 4,3 Kilometer langer Bauabschnitt Süd mit einem 2,6 Kilometer langen Tunnel, eine 600 Meter lange Unterflurtrasse und zwei Brücken. Gestartet werden soll der Bau beginnend mit der Donaubrücke 2009, im Bereich der abgesiedelten Häuser 2010. Die Gesamtverkehrsfreigabe ist für das Jahr 2015 vorgesehen. Später ist die Fortsetzung in Urfahr wieder mit Anschluss an die A7 geplant. (APA)