Bild nicht mehr verfügbar.

In Österreich haben sich laut Wifo-Konjunkturtest Juli die Auftragseingänge stabilisiert und die Produktionserwartungen verbessert.

Foto: APA/dpa/Jan Woitas

Wien - Das österreichische Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) geht von einer weiteren Stabilisierung der internationalen Konjunktur im 3. Quartal aus. Dies lasse sich aus den verlangsamten Einbrüchen des Wachstums im 2. Quartal und aus Unternehmensumfragen ableiten, erklärte Wifo-Experte Gerhard Rünstler am Dienstag. Dennoch werde die Weltkonjunktur noch länger fragil bleiben. In Österreich hätten sich laut Wifo-Konjunkturtest Juli die Auftragseingänge stabilisiert und die Produktionserwartungen verbessert.

Kapazitätsüberhänge und hohe Arbeitslosenquoten sowie die Probleme des Finanzsektors würden die Aussichten auf eine rasche nachhaltige Erholung dämpfen. Vor allem die Industriekonjunktur werde sich aber laut Umfragen im 3. Quartal weiter stabilisieren, so der Experte. Die Produktionserwartungen der Firmen und die Beurteilung der Lagerbestände hätten sich in den letzten Monaten stetig verbessert. Seit Anfang 2009 seien weltweit jene Lagerbestände abgebaut worden, die im Herbst 2008 wegen des überraschenden Nachfrageeinbruchs entstanden waren. Rünstler: "Mit der Normalisierung der Lagerbestände sollte sich daher die Produktion weiter stabilisieren."

Allerdings gebe es auch Schwierigkeiten, die mittelfristig einem nachhaltigen Aufschwung entgegenstehen. So dürften etwa die hohe Arbeitslosenquote und die hohe Verschuldung der Privathaushalte in den USA und in Großbritannien die Erholung der Konsumnachfrage dämpfen. Zudem dürften auch die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen angesichts des niedrigen Produktionsniveaus und der Probleme des Bankensektors schwierig bleiben, "dies könnte die Erholung der Investitionen beeinträchtigen". Und schließlich seien weitere Turbulenzen auf den Finanzmärkten und bisher versteckte Risiken im Bankensektor nicht ganz auszuschließen. (APA)