Wien / New York - Der kleine Fiat 500 steht vor dem Eintritt in den amerikanischen Automarkt. Ein Werk des amerikanischen Partners Chrysler in Mexiko soll das Auto im charakteristischen Retro-Design für den US-Markt produzieren, berichtete das Wall Street Journal am Montag unter Berufung auf informierte Personen. Zudem könnte ein weiteres, etwas größeres Fiat-Modell in den USA produziert werden.

Das Werk Toluca in Mexiko sei ein guter Standort für die Produktion des Fiat 500, weil man die Autos von dort auch bequem in Süd- und Mittelamerika verkaufen könne, wo die Marke bekannter ist als in den USA, hieß es. In den US-Werken mit ihren höheren Kosten hätte der kleine Fiat den Quellen der Zeitung zufolge auch kaum mit Profit gebaut werden können.

Dennoch könnte eine solche Entscheidung Konfliktpotenzial mit der amerikanischen Automobilarbeitergewerkschaft UAW bergen, die im Zuge der Chrysler-Sanierung zum Mehrheitseigentümer geworden war. Denn die Arbeiter in Toluca werden von einer mexikanischen Gewerkschaft vertreten. Ein UAW-Funktionär sagte der Zeitung, die Gewerkschaft sei nicht in die Mexiko-Pläne eingeweiht gewesen.

Fiat hatte 20 Prozent an dem aus der Insolvenz hervorgegangenen neuen Chrysler-Konzern erworben und soll dem problembehafteten US-Hersteller mit sparsameren Modellen wieder auf die Beine helfen. Fiat-Chef Sergio Marchionne steht seit Juni auch an der Chrysler-Spitze. Er will auch die zu Fiat gehörende Marke Alfa Romeo auf den US-Markt bringen. (dpa, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.8.2009)