Wien - Für die am Dienstag anstehenden Ergebnisse des heimischen Baustoffproduzenten Wienerberger zum ersten Halbjahr erwarten die Analysten heimischer Banken einen scharfen Umsatzeinbruch und ein Abrutschen in die Verlustzone.

Experten der UniCredit, Erste Group und der Raiffeisen Centrobank (RCB) sehen im Mittel ihrer Schätzungen wegen der schlechten Nachfragesituation an den Häusermärkten für das erste Halbjahr 2009 einen Rückgang von 29,6 Prozent beim Umsatz auf 890,0 Mio. Euro.

Im Durchschnitt erwarten sie beim - nicht um Einmaleffekte bereinigten - operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) durchschnittlich 78,1 Mio. Euro und somit ein Minus von 66,5 Prozent zum ersten Halbjahr 2008. Das Betriebsergebnis (EBIT) dürfte deutlich ins Minus drehen auf einen Verlust von 67,0 Euro gegenüber einem Vorjahresgewinn von 130,2 Mio. Euro. Für das Nettoergebnis nach Minderheiten liegt laut APA-Konsensusschätzung ebenfalls ein Verlust an mit minus 75,6 Mio. Euro nach einem Plus von 80,6 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

Schlechte Nachfragesituation

Erste Group-Analyst Franz Hörl sieht im Wesentlichen die schlechte Nachfragesituation an den Häusermärkten als Ursache für den Umsatzeinbruch bei Wienerberger. "Das war schon im ersten Quartal so und dürfte im zweiten nicht besser werden", so Hörl. Restrukturierungsmaßnahmen würden das Ergebnis deutlich belasten. Hörl empfiehlt Wienerberger-Anteile mit "Halten" bei einem Kursziel von 11 Euro.

Klaus Ofner von der Raiffeisen Centrobank sieht die Entwicklung in Osteuropa im Mittelpunkt. "Die dortigen Märkte sind im Vorjahr noch gut gelaufen", so Ofner. Mittlerweile sei die Krise auch in den osteuropäischen Märkten angekommen. Er empfiehlt Wienerberger mit "Halten" und überarbeitet sein Kursziel derzeit.

Von der UniCredit kommt ebenfalls eine "Halten"-Empfehlung im Vorfeld der Halbjahreszahlen des Ziegelherstellers. UniCredit-Analyst Peter Bauernfried sieht ein "nach wie vor sehr schwieriges Umfeld mit rückläufiger Nachfrage" und verweist auch auf die Restrukturierungsmaßnahmen, die einen sehr starken Effekt auf das Ergebnis haben dürften. Er nennt ein Kursziel von 8,70 Euro. (APA)