Bangkok - Die burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hat nach den Worten von US-Senator Jim Webb nichts dagegen, dass einige Sanktionen gegen ihr Land aufgehoben werden. Er wolle nicht das Risiko eingehen, dass ihre Ansichten missinterpretiert würden, sagte Webb am Montag in der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Doch er habe nach den Gesprächen mit ihr den "deutlichen Eindruck", dass sich keine Einwände hätte, wenn Sanktionen aufgehoben würden.

Der eigentlich zu mehrjähriger Haft in Burma verurteilte US-Bürger John Yettaw war am Sonntag in Begleitung von Webb nach Bangkok ausgeflogen, nachdem dieser mit Burmas Juntachef General Than Shwe verhandelt hatte. Die Junta hatte Webb auch ein 45-minütiges Treffen mit der unter Hausarrest stehenden Suu Kyi ermöglicht, bei dem der Senator der 64-jährigen Oppositionspolitikerin nach eigenen Angaben "tiefen Respekt" für ihre Opfer zugunsten der Demokratie zollte.

Die USA versuchen Burma seit Jahren mit Sanktionen zur Demokratisierung zu zwingen und fordern Suu Kyis Freilassung. Der Besuchs Webbs, der in engem Kontakt zu US-Präsident Barack Obama steht, könnte eine Wende in der bisherigen US-Politik gegenüber Burma bringen. Obama hatte bei seinem Amtsantritt angekündigt, die bisherige harte US-Linie prüfen und auf mehr Dialog setzen zu wollen. Kürzlich allerdings erneuerte er die Sanktionen gegen das Land. (APA)