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Steve Barton und Cornelia Zenz im Musical "Tanz der Vampire".

Foto: APA

Wien - Eine "Vertiefung und Entwicklung in der Storyline und in der Visualität" verspricht Regisseur Cornelius Baltus für seine Wiener Inszenierung des Erfolgsmusicals "Tanz der Vampire", das am 16. September zwölf Jahre nach der Uraufführung in Wien im Ronacher in der neuen "Wiener Fassung" erneut Premiere feiert. Im Rahmen eines Probenbesuchs erhielten Medien am Montag erste Einblicke in die Inszenierung, die sich nicht nur durch die Ausstattung von Roman Polanskis Urfassung unterscheidet. "Meine Aufgabe hier ist es, die Geschichte zu behüten, aber auch am Konzept zu arbeiten", so Baltus.

So wird es neben dem neuen Bühnenbild und den Kostümen von Kentaur auch einen anderen Schluss geben, alles in allem nähere man sich "immer mehr dem Osten, Richtung Transsylvanien", so Baltus. "Ich habe vor kurzem erfahren, dass ich am Ende noch einmal einen Auftritt habe, aber den verrate ich euch noch nicht", lacht Thomas Borchert, der den Graf Krolock verkörpern wird. Er ist ein wenig später zu den ersten Proben gekommen, "um noch einmal Sonne zu tanken, bevor ich bleich werden muss". Die neuen Komponenten der Inszenierung findet auch das Uraufführungs-Original Gernot Kranner, der als Professor Abronsius seit Beginn dabei ist, spannend, "denn das Werk soll leben, weiter lebendig bleiben. Bei der Uraufführung 1997 war etwa der Laser erst im Anfangsstadium", sagt er in Bezug auf die Effekte, die eingesetzt werden sollen.

Broadway-Flop

So werde Baltus auch filmische Effekte anwenden, "der Prolog wird in einer Linsen-Form stattfinden", verrät er schon jetzt. Polanski, den er seit zehn Jahren bei "Tanz der Vampire" begleitet, habe ihm "vollstes Vertrauen" ausgesprochen. "Wir beide haben uns getroffen", meint der Regisseur, "Im Theater hat man nur eine flache Ebene, da kann man nicht wie im Film mit verschiedenen Perspektiven arbeiten."

Dass die New Yorker Version des Musicals von einem Kritiker einst als "einer der teuersten Versager der Broadway-Geschichte" (New York Times) tituliert wurde, kann Baltus verstehen: "Ich bin froh, dass ich bei dieser Produktion nicht involviert war. Die wollten bloß kein europäisches Musical in den USA zeigen. Aber sie haben die spezielle Polanski-Art nicht verstanden. So wurde es zu einer kindischen Slapstick-Komödie", so Baltus.

Einen kleinen Tipp für alle Besucher, die bereits die Uraufführung 1997 gesehen haben, hat Sarah-Darstellerin Marjan Shaki: "Alle die, die die Version von damals erwarten, werden nicht enttäuscht, sondern überrascht sein", sagte sie zur APA. "Das Stück ist wie ein Gericht, bei dem alle Zutaten gut sind", schwärmt auch Alfred-Darsteller Lukas Perman. "Die Geschichte, die Musik, die Kostüme...". Und was sind die beiden dann in diesem Gericht? "Das Salz in der Suppe!" (APA)