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Aufpassen? Ob vereint oder zerstritten scheint dabei noch offen.

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Wien/Klagenfurt - "Die radikale Politik der FP bringt nichts. Sie ist kontraproduktiv und setzt nur auf kurzfristige Wählermaximierung. Langfristig ist der Schaden dadurch höher." Sagt BZÖ-Chef Josef Bucher. "Besser a guter Sozi wie a schlechter Strache." Sagt Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler, ebenfalls BZÖ. "Sollte das BZÖ in Wien nicht antreten, ist mir Strache zehnmal lieber als der rote Bonze Häupl mit seinem System." Sagt Kärntens BZÖ-Chef Uwe Scheuch.

Die Spitzenpolitiker des BZÖ tun sich im Umgang mit der FPÖ offenbar recht schwer. Und sie sind durchaus nicht einer Meinung. Besonders Dörfler ist massiv gegen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aufgetreten, er gab für Wien eine Wahlempfehlung für Bürgermeister Michael Häupl ab.

Uwe Scheuch, dem ein angespanntes Verhältnis zu Dörfler nachgesagt wird, ist da ganz anderer Meinung. Er will die Tür zu den Blauen nicht zuschlagen, und in Wien ist ihm "ein Strache zehnmal lieber als der rote Bonze Häupl mit seinem System" . Entsprechend strebt er "eine Mehrheit rechts der Mitte" an.

"Weg von 'Frau an den Herd - Männer in den Beruf'"

Bucher will "von rechts massiv in die Mitte schwenken". Dörfler betrachtet das BZÖ in Kärnten wiederum "als eine Art neue Volkspartei" - "sozial, aber nicht sozialistisch; umweltbewusst, aber nicht schrullig-linksgrün".

Für den blauen Frontmann Strache würde auch Bucher keine Wahlwerbung abgeben, "weil mir die rechtsradikale Sprache und auch politische Zielrichtung des Herrn Strache völlig zuwiderläuft". Auch will Bucher "weg von der alten FPÖ-Dogmatik 'Frau an den Herd - Männer in den Beruf'". Damit steht er aber auch in einem Widerspruch zu Dörfler, der sich gerne bekochen lässt und Frauen lieber bei der Kindererziehung sähe. So viele Unterschiede es zur FPÖ gibt, scheint es auch innerhalb des BZÖ zu geben. (APA, red, Printausgabe, DER STANDARD, 18.8.2009)