Washington - Im Zuge der Finanzkrise ist es in den USA zur bisher größten Bankenpleite des Jahres gekommen. Wie der US-Einlagensicherungsfonds FDIC am Freitag (Ortszeit) mitteilte, musste die Colonial Bank mit Sitz in Montgomery im US-Bundesstaat Alabama dichtmachen. Den Angaben zufolge wird ein Großteil der Einlagen der Bank im Wert von mehr als 20 Milliarden Dollar (14 Milliarden Euro) vom Konkurrenten BB&T übernommen.

Die 346 Filialen der Colonial Bank in den Bundesstaaten Alabama, Florida, Georgia, Nevada und Texas sollten am Samstag nach Angaben des FDIC als BB&T-Filialen öffnen. Kunden der Colonial Bank würden automatisch Kunden von BB&T. Die Einlagen seien weiterhin vom Einlagensicherungsfonds versichert.

Größte Übernahme

BB&T (Branch Banking and Trust) bestätigte die Angaben in einer Stellungnahme und sprach von der größten Übernahme in der 137-jährigen Geschichte der Bank. Die Bank, die bisher vor allem in den Bundestaaten North Carolina, wo sie ihren Sitz hat, und Virginia aktiv war, kann damit ihren Einzugsbereich erheblich erweitern. Nach eigenen Angaben wird BB&T nach Wert der Einlagen die achtgrößte Finanzholding des Landes.

Der FDIC erklärte, die Übernahme der Colonial Bank durch BB&T sei die "kostengünstigste" Lösung gewesen. Die Pleite der Bank dürfte den Einlagensicherungsfonds dennoch 2,8 Milliarden Dollar kosten.

Weitere drei Bankpleiten

Die US-Bankenaufsicht hat am Freitag außerdem eine Reihe weiterer Banken geschlossen. Wie der Einlagensicherungsfonds FDIC mitteilte mussten die Community Bank of Arizona, die Community Bank of Nevada und die Union Bank, National Association dichtmachen. Damit erhöhte sich die Zahl der Bankenpleiten in diesem Jahr in den USA auf 77. (red/APA)